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Waldaschaff: Caritas startet in Veitshöchheim deutsch-indisches Pilotprojekt gegen Fachkräftemangel in der Pflege

Waldaschaff

Caritas startet in Veitshöchheim deutsch-indisches Pilotprojekt gegen Fachkräftemangel in der Pflege

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    Freuen sich über die internationale Auszubildenden-Wohngemeinschaft in der neuen Seniorenwohnanlage in Veitshöchheim (von links): Georg Sperrle, Geschäftsführer der Caritas-Einrichtungen gGmbH (CEG), Veitshöchheims Bürgermeister Jürgen Götz, Pfarrer Augustin Thomas Parambakathu sowie Sebastian Öhrlein, Geschäftsleiter der Gemeinde Veitshöchheim.
    Freuen sich über die internationale Auszubildenden-Wohngemeinschaft in der neuen Seniorenwohnanlage in Veitshöchheim (von links): Georg Sperrle, Geschäftsführer der Caritas-Einrichtungen gGmbH (CEG), Veitshöchheims Bürgermeister Jürgen Götz, Pfarrer Augustin Thomas Parambakathu sowie Sebastian Öhrlein, Geschäftsleiter der Gemeinde Veitshöchheim. Foto: Franziska Sommer, Caritas

    Auszubildende aus dem Ausland sollen in Zeiten des Fachkräftemangels dabei helfen, ältere Menschen auch in Zukunft gut versorgen zu können. Im Neubau einer Senioren-Wohnanlange in Veitshöchheim (Lkr. Würzburg) entsteht eine internationale Auszubildenden-Wohngemeinschaft der Caritas-Einrichtungen gGmbH (CEG). Das berichtet der Pressestelle Ordinariats Würzburg (POW) in einer Pressemitteilung, der auch die folgenden Informationen entnommen sind. Im Herbst sollen zunächst fünf junge Menschen dort einziehen und zu Pflegefachkräften ausgebildet werden. Die Mehrheit von ihnen kommt aus Indien, und zwar als Teil eines deutsch-indischen Pilotprojekts.

    Bei der CEG sollen ab September 16 junge Menschen aus dem südindischen Bundesstaat Kerala in Einrichtungen in Würzburg und Umgebung zu Pflegefachkräften ausgebildet werden. Wohnen werden sie zunächst vorübergehend im Bischof-Scheele-Haus der Caritas-Einrichtungen gGmbH im Würzburger Stadtteil Heuchelhof. Vier von ihnen werden nach der Fertigstellung der Räume im Oktober in die neue WG in Veitshöchheim einziehen, in der auch eine afrikanische Auszubildende wohnen wird. Die übrigen sechs der insgesamt elf WG-Plätze hofft Georg Sperrle, Geschäftsführer der Caritas-Einrichtungen gGmbH, in der ersten Jahreshälfte 2025 vergeben zu können. Sperrle: "Wir möchten daraus lernen und ähnliche Projekte auch in anderen Regionen umsetzen."

    Ursprünglich war ambulante betreutes Senioren-Wohnheim geplant

    Sperrle gab mit Veitshöchheims Bürgermeister Jürgen Götz im Rathaus die Veränderung in der Belegung der neuen Seniorenwohnanlage in der Würzburger Straße 60 bekannt. Die Anlage in direkter Nachbarschaft zur Caritas-Senioreneinrichtung Sankt Hedwig umfasst zwei Häuser mit über 50 Wohneinheiten. Ursprünglich war geplant, in Haus 1 eine ambulant betreute Wohngemeinschaft für Seniorinnen und Senioren einzurichten. Doch aufgrund mehrerer Faktoren könne diese vorerst nicht verwirklicht werden, berichtet der POW in seiner Pressemitteilung. So seien etwa die Kosten für die Bewohnenden vergleichsweise hoch. Der Gesetzgeber übernehme bei einer ambulant betreuten Unterbringung, im Unterschied zur stationären Betreuung, keine Kostenunterstützung beim zu leistenden Eigenanteil. Außerdem würden weitere Fachkräfte zur Verfügung stehen müssen, was angesichts des derzeitigen Personalmangels schwierig sei. "Wir können schon aktuell den Pflegebedarf in Deutschland nicht decken. Die Situation wird in Zukunft immer angespannter werden", sagte Sperrle. So gestalte sich die neue Azubi-WG umso sinnvoller, da die Nutzung eines Teils der Wohnungen durch das Projekt der Caritas-Einrichtungen gGmbH dazu beitrage, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

    Insgesamt werden bei der Caritas-Einrichtungen gGmbH laut POW-Pressemitteilung derzeit rund 40 internationale Pflegefachkräfte aus Mexiko, Indien und von den Philippinen integriert. Hinzu kämen nun noch die neuen Auszubildenden. Als Fach- und Kontaktmann für die Integration von ausländischen Fachkräften steht der Caritas-Einrichtungen gGmbH bei dem Pilotprojekt Prof. Lukas Slotala von der Fakultät für angewandte Sozialwissenschaften der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS) zur Seite. In einem vom Europäischen Sozialfonds geförderten Projekt bildet Slotala unter anderem Mitarbeitende der Caritas-Einrichtungen gGmbH zu Integrationsbegleitenden aus.

    Der aus Kerala stammende indische Priester Augustin Thomas Parambakathu, seit 2008 in der Diözese Würzburg und aktuell als Moderator und Teampfarrer im Pastoralen Raum Spessart Mitte tätig, hatte den Angaben zufolge die Brücke von Deutschland nach Indien gebaut. Sein persönlicher Einsatz erst machte das Pilotprojekt zur Ausbildung junger Inderinnen und Inder bei der Caritas-Einrichtungen gGmbH möglich. Durch seine Kontakte zu einer Sprachschule in Kerala vermittelte er die Schülerinnen und Schüler, die nun ihre Ausbildung in der Altenpflege bei der CEG beginnen.

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