Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Stadt Würzburg
Icon Pfeil nach unten

CC-Kino schließt am Mittwoch

Stadt Würzburg

CC-Kino schließt am Mittwoch

    • |
    • |

    Kino-Chef Rolf Schleussner - gemeinsam mit Partner Lothar Michel auch Betreiber des Cineworld im Mainfrankenpark - war schon vor vier Jahren skeptisch: Da eröffneten fast gleichzeitig die gigantischen Multiplex-Kinos am Alten Hafen und im Mainfrankenpark. Dass dies nicht ohne Folgen für die Kinolandschaft der Innenstadt bleiben würde, hatte Schleussner durchaus erwartet. Und er behielt recht. Dem Würzburger Kinosterben sind bereits das City, das Bavaria und das Odeon zum Opfer gefallen. Nun das CC, dessen Name noch vom "Central-Café-Wintergarten" in der Eichhornstraße herrührt. Dort wurde das Filmtheater 1955 eröffnet.

    Doch die Kino-Krise der 60er Jahre bescherte dem CC im Jahr 1964 ein erstes jähes Ende. Der Kinosaal wurde zu einem Supermarkt umfunktioniert, das CC ins Bavaria-Kino in der Juliuspromenade integriert.

    Bis Rolf Schleussner 1988 an alter Stätte in der Eichhornstraße erneut die Baumaschinen anrollen ließ. Im zweiten Stock des CC-Centers entstanden drei Kinosäle mit Platz für 335 Besucher. Gespielt wurden im mittleren Saal anspruchsvolle Programmkino-Filme, vom Bavaria übernahm man das Fremdsprachen-Kino. Der Freistaat zeichnete das CC mehrfach für seine hochwertige Programmgestaltung aus.

    Aber die Besucherzahlen waren rückläufig. Die kleineren Kinos kämpften laut Schleussner im Schatten der publizitätsträchtigen Multiplex-Kinos ums Überleben. Vor allem im letzten Jahr wurde der Betrieb des CC immer unwirtschaftlicher. Hinzu kam, dass die Verleihfirmen auch "kleinere" Filme zusehends an die Groß-Kinos gaben. Schleussner: "Dadurch ist die Nische für uns als Spezial-Kino immer kleiner geworden." Filme wie zum Beispiel "Frida" hätte er lieber in den kleineren Kinos gesehen.

    Mit dem CC zieht sich Schleussner als Kino-Mogul aus Würzburg zurück. Oder? "Für mich zählt der Mainfrankenpark auch zu Würzburg", sagt er mit Blick auf das erfolgreich laufende Cineworld. Trotzdem ist er alles andere als glücklich über die Entwicklung in der Würzburger Innenstadt. Dort gehe durch die Kino-Schließung ein weiteres Stück Kultur und Urbanität verloren.

    Das CC-Center soll schon in wenigen Monaten umgebaut sein. Die Passage im Erdgeschoß bleibt davon unberührt. Die letzten Filme, die zum Abschied in dem Traditionskino laufen, sind die "Blume des Bösen" von Claude Chabrol und "Okay", eine dänische "Dramödie".

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden