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ROTTENDORF: Chansonabend mit Christiane Rieger-Séférian und Jean-Claude Séférian

ROTTENDORF

Chansonabend mit Christiane Rieger-Séférian und Jean-Claude Séférian

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    Konzert von Christiane Rieger-Séférian und Jean-Claude Séférian.
    Konzert von Christiane Rieger-Séférian und Jean-Claude Séférian. Foto: Foto: Anke Schneider

    Bei der gegenwärtigen Kälte war es eine Überwindung, das Haus zu verlassen und sich in die Musikschule aufzumachen. All diejenigen, die sich überwanden, wurden dafür belohnt, heißt es in einer Pressemitteilung des Partnerschaftskomitees.

    Bescheiden betraten die Künstler die Bühne. Wem sie fremd waren, dem wurden sie jedoch schnell vertraut, denn die Erläuterungen zu den Chansons waren geprägt von Nähe und angereichert mit persönlichen Erzählungen. Es gab nichts von der kühlen Distanziertheit, mit der manche Musiker sich abgrenzen, keine Berührungsängste.

    Jean-Claude Séférian trug in flüssigem und fehlerfreiem Deutsch kleine Anekdoten aus seinem Leben vor. Dabei hat er sich – zum Glück – den Charme des leichten Akzents erhalten. Nie vergaß er dabei, seine Frau, die ihn am Flügel begleitete, einzubeziehen. Sie waren stets ein Team.

    Christiane Rieger-Séférian zeigte sich als heißblütige Pianistin, die mit ihren Interpretationen ihren Mann unterstützte. Dessen Stimme füllte scheinbar mühelos den Konzertsaal, man hat sich gefragt, ob er wirklich das Mikrofon gebraucht hätte.

    Einige im Publikum hatten sich gut gerüstet und die Texte der Chansons in Druckform mitgebracht. Die übrigen saßen jedoch nicht ahnungslos im Zuhörerraum, denn neben kurzen Inhaltsangaben wurden kleine Geschichten erzählt. Wie war das Chanson entstanden? Warum hatte man es geschrieben? In welchem Kontext war Séférian darüber gestolpert?

    „Inshallah“ aus seiner Zeit im Libanon, zu Deutsch: „So Gott will.“ Dabei ging es um den Sommer, der den Herbst nicht fürchtet, vor allem aber um die zahlreichen Konflikte im Nahen Osten. An anderer Stelle ein Chanson von Charles Aznavour, der bei einem USA-Aufenthalt ein Lied in „Franglais“ schuf. Im Refrain wurden beide Sprachen, Französisch und Englisch, miteinander verquickt: „You are the one for me, for me, formidable…“ Die Zuhörer erfuhren, dass Edith Piaf ein ausschweifendes Leben geführt hat, das sie schließlich krank werden ließ. Aber sie hat nichts bereut, was sich im Chanson niederschlug: „Je ne regrette rien.“

    Am Ende forderte das Publikum zwei Zugaben und vor allem durfte es aktiv mitwirken. Der Saal bebte, als alle den flotten Rhythmus mitgeklatscht und Russisch (Gott sei Dank beschränkte sich diese Fremdsprache auf: „Lalala“) gesungen haben.

    Schließlich eilten die Konzertbesucher dann beschwingt hinaus in den frisch gefallenen Schnee. Da hat sich das Russische fortgesetzt, obwohl es ja ein französischer Abend des Partnerschaftskomitees war.

    Dieses bewirtete nicht nur mit Getränken, sondern auch mit selbst gebackenen französischen Spezialitäten.

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