Jeder kennt sie rank und schlank, trotz ihrer eher moppeligen Verwandtschaft: Die Gurke ist ein Kürbisgewächs – inzwischen ein ganz modernes. Was da vor allem in unterfränkischen Glashäusern unseren Salattellern entgegenwächst, wird von Computern aufgezogen – wie beispielsweise in der Gärtnerei Heinz Wenkheimer in Albertshofen.
Nichts ist bei der Salatgurke mehr wie zu Großvaters Zeiten. Was in die Regale des Handels kommt, hat sich nie den Wind um die knackig grüne Schale wehen lassen. Die 20 Hektar Anbaufläche in Unterfranken (60 Hektar gibt's in Bayern) liegen unter Glas. Und aus den Gewächshäusern der Region kommt eine Riesenmasse der schlanken Salatgurken: 14 Millionen pro Jahr, wie Gerhard Reichelsdorfer vom Gartenbauzentrum Bayern Nord erklärte.
Wohltemperiert
Die moderne Gurke wächst aber nicht nur im wohltemperierten Glashaus auf, sie verzichtet inzwischen auch auf jeden Kontakt zu Erde. Bei Gärtner Wenkheimer, der 8000 Quadratmeter seiner 1,1 Hektar unter Glas für die Schlangengurken reserviert hat, geht's schon in der Kinderstube ohne Erdreich los. In Steinwolle wächst die Minigurke auf, drei Wochen später ist sie gut zwei Meter groß, trägt erste Früchte und wurzelt in einem Ton-Granulat.
Der Grund für den Verzicht auf die Erde: Dort lauern Bakterien, die Krankheiten übertragen. Die Steinwolle und das Granulat sind dagegen laut Wenkheimer fast steril, die Luft kann besser zirkulieren und das Wasser hält sich länger.
Nützlinge halten im Gewächshaus die Wacht und bewahren die Gurken vor Schädlingen.
Und weil das Beste der Gurke in der Schale steckt, heißt es: Nicht schälen und am besten roh oder als Salat genießen.