Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Stadt Würzburg
Icon Pfeil nach unten

Würzburg: Crowdfunding: Warum Uni-Ruderer eine Million brauchen

Würzburg

Crowdfunding: Warum Uni-Ruderer eine Million brauchen

    • |
    • |
    Mitglieder des Uni-Ruderteams und die Initiatoren der Kampagne hoffen auf eine erfolgreiche Zukunft des Rudersports an der Uni (von links): Sebastian Hessler, Philo Holland, Julia Wolf, Sina Schäfer, Sophia Wolf, Jochen Henzel und Patrick Hofmockel.
    Mitglieder des Uni-Ruderteams und die Initiatoren der Kampagne hoffen auf eine erfolgreiche Zukunft des Rudersports an der Uni (von links): Sebastian Hessler, Philo Holland, Julia Wolf, Sina Schäfer, Sophia Wolf, Jochen Henzel und Patrick Hofmockel. Foto: Daniel Peter

    Wer Rudersport auf hohem Niveau betreibt, der häuft damit keine Reichtümer an. Olympiateilnehmer wie ein Dieter Göpfert oder ein Roland Händle, beide heute Pädagogen, gingen einst in Würzburg einem Studium nach, während sie parallel Leistungssport betrieben. Teil dieses Studiums war auch der Universitätssport, dessen Bestandteil das Rudern seit 114 Jahren ist. Aktuell sind es rund 300 Studenten und Studentinnen, die an der Uni Würzburg im Rahmen ihres Studiums rudern.

    „Wer rudern will, der braucht ein Bootshaus.“

    Jochen Henzel, Förderverein Hochschulsport

    Es bröckelt an allen Ecken: Blick auf das marode Bootshaus. Mit einer Crowdfunding-Aktion will der Förderverein Hochschulsport der Universität Würzburg eine Million Euro zusammenbringen, die für den Ersatzbau des Bootshauses der Ruderer benötigt werden.
    Es bröckelt an allen Ecken: Blick auf das marode Bootshaus. Mit einer Crowdfunding-Aktion will der Förderverein Hochschulsport der Universität Würzburg eine Million Euro zusammenbringen, die für den Ersatzbau des Bootshauses der Ruderer benötigt werden. Foto: Daniel Peter

    Doch die langjährige erfolgreiche Tradition der Uni droht nun zum Erliegen zu
    kommen. „Wer rudern will, der braucht ein Bootshaus“, erklärt Jochen Henzel, bis Dezember 2018 Vorsitzender des rund 450 Mitglieder zählenden Fördervereins Hochschulsport an der Universität Würzburg.  Derzeit steht ein solches Bootshaus auf einem Grundstück am Main, das dem Akademischen Ruderclub Würzburg (ARCW) gehört und für das gerade ein neuer Pachtvertrag geschlossen wurde. Dieser Vertrag besagt aber, dass das 1951 erbaute Bootshaus abgerissen werden muss, denn es ist marode. „Der erste Stock darf nicht mehr betreten werden“, sagt Philo Holland,  Stellvertreter von Henzels Nachfolger Andreas Petko. Auch duschen können die Sportler nicht mehr, das müssen sie beim benachbarten ARCW tun.

    Eine Sanierung der inzwischen maroden Bausubstanz macht keinen Sinn

    Eine Sanierung der inzwischen maroden Bausubstanz mache keinen Sinn, so Henzel. Ein Neubau sei aber nicht in Sicht, weil die Universität die Finanzierung aus vielen verständlichen Gründen nicht leisten könne. Henzel: „Derzeit laufen Großprojekte wie die Sanierung der Mensa, die für 10 000 Studierende relevant ist. Da ist es klar, dass ein Projekt, das nur 300 Leute betrifft, derzeit keine Priorität hat.“ Es müsse aber eine Lösung geben, denn ohne Bootshaus sei Rudern nicht möglich, so Henzel weiter. Henzel und Holland beziffern die Kosten eines Bootshausneubaus auf eine Million Euro, ein Bootslager mit der Option in der Zukunft eine Etage aufstocken zu können wird mit 300 00 Euro veranschlagt, der Bau eines schlichten Lagerhauses für die Boote auf 100 000 Euro.

    Oben regnet es durchs Dach, unten im Keller lagern die teuren Ruderboote. Das soll sich ändern.
    Oben regnet es durchs Dach, unten im Keller lagern die teuren Ruderboote. Das soll sich ändern. Foto: Daniel Peter

    Im Jahre 2013 schien bereits einmal ein Licht am Ende des Tunnels zu leuchten. Im Rahmen eines Wettbewerbs hatten Studierende der Fakultät Architektur und Bauingenieurwesen der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt zum Thema „Ruderclub am Main – ein Bootshaus für das Sportzentrum der Universität WürzburgModelle und Pläne für einen Neubau erarbeitet. Die Aufgabe hatte gelautet, an einem am Hang mit vier Metern Höhenunterschied gelegenen Areal ein Bootsgebäude zu entwerfen mit einer Bootshalle, einem Mehrzweckraum, einer Küche, Sanitäranlagen, einer Werkstatt, einem Lagerraum sowie einem Schlafraum für Wander-Ruderer.

    Nur der Startschuss fehlte zur Umsetzung der Vorschläge

    Aus den ursprünglich 28 Arbeiten hatte eine Jury aus Architekten, Uni und Sportlern schließlich vier Arbeiten ausgesucht, deren Urheber sich das Preisgeld von 1000 Euro teilten.  Auf die Frage "Und nun?" hatte der damals beim staatliche Bauamt für die Universitätsbauten zuständige Mitarbeiter erwidert: „Wir bräuchten, um es salopp zu sagen, von der Uni eigentlich nur den Auftrag, legt los, dann könnten wir mit der Planung beginnen.“

    Diesen Auftrag hat es aber nie gegeben, der Uni fehlten die Mittel. "Das verstehen wir, wie schon gesagt", meint Jochen Henzel. "Aber wir möchten die Tradition des erfolgreichen studentischen Rudersports, die es in Würzburg seit über 110 Jahren gibt, erhalten. Die einzige Möglichkeit, die wir als Förderverein sehen, ist der Versuch, einen Neubau über Spenden zu finanzieren", sagt er. "Das klingt zunächst utopisch, weil es hier um die stattliche Summe von rund einer Million Euro geht. Wir sehen es aber als großartige Chance, Verpflichtung und Herausforderung an, diese Tradition aufrecht zu erhalten durch eine Crowdfunding Kampagne auf drei Ebenen: regional, deutschlandweit und weltweit."

    Der Startschuss der Kampagne fällt bei einer Veranstaltung für geladene Gäste im Uni-Sportzentrum am Judenbühlweg am kommenden Dienstag, 30. April. Zeitgleich werden bundesweit alle Rudervereine angeschrieben mit der Bitte, das Anliegen des Fördervereins weiterzuverbreiten. Wer mithelfen will, findet alle Infos auf der Webseite des Fördervereins unter https://www.fv-sport-uni.org

    Da ist nichts mehr zu machen: Die Terrasse des Bootshauses darf schon länger nicht mehr betreten werden.
    Da ist nichts mehr zu machen: Die Terrasse des Bootshauses darf schon länger nicht mehr betreten werden. Foto: Daniel Peter
    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden