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Damit der Müll nicht im Müll landet

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    Tausche einen Kasten Mineralwasser gegen eine Mini-Stereoanlage: Solche Handel sind bei der Gebrauchtbörse der Würzburger Recycling Gesellschaft
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    Tausche einen Kasten Mineralwasser gegen eine Mini-Stereoanlage: Solche Handel sind bei der Gebrauchtbörse der Würzburger Recycling Gesellschaft möglich. Foto: FOTO NORBERT SCHWARZOTT

    Ein aufblasbares Gästebett, nur einmal benutzt, gegen einen Six-Pack Bier, die Gartenliege gegen einen Kasten Coca-Cola oder einfach ein süßes Katzenbaby für umsonst. Auch Fahrräder, Mikrowellen, Wäschetrockner, Blutdruckmessgeräte, Sommerreifen oder Parfum stehen im Angebot. Die Tauschbörse der Würzburger Recycling GmbH bietet eine große Palette an noch brauchbaren Dingen. Was für den einen nutzlos ist, ausgemustert wird und schnell im Mülleimer landet, kann jemand anderes noch richtig gut gebrauchen.

    "Damit genau diese beiden auch voneinander wissen, haben wir die Internet-Gebrauchtbörse geschaffen", erklärt Egon Kitz, Geschäftsführer der WRG. Seine Philosophie: "Abfall sollte eigentlich gar nicht erst entstehen. Mit der Tauschbörse wollen wir genau das vermeiden", sagt er. Es scheint zu funktionieren: Bis zu 60 000 Besucher stöbern monatlich auf der Homepage der WRG, schauen sich um, ob sie nicht das ein oder andere Möbelstück oder Haushaltsgerät entdecken, das sie gebrauchen können. "Besonders vor Semesterbeginn ist reger Zulauf, wenn die Studenten ihre Wohnungen beziehen."

    Die Idee, die Gebrauchtbörse zu initiieren, brachte Kitz im Jahr 2001 von einer Tagung mit. Nachdem er und seine Mitarbeiter immer wieder zahlreiche Gegenstände im Restmüll, Sperrmüll oder im Elektroschrott fanden, die noch gut erhalten waren, "mussten wir einfach handeln". Oft werden Gegenstände aus purer Bequemlichkeit entsorgt, weil keine Zeit ist, eine Anzeige aufzugeben, sie auf dem Flohmarkt zu verkaufen oder bei einer sozialen Einrichtung abzugeben, so der Geschäftsführer. Das Internet vereinfacht die Sache. Viele Zugriffe auf seine Homepage, so Kitz, seien beispielsweise mitten in der Nacht. "Da fangen die Leute an zu stöbern, oder ihnen fällt ein, was sie loswerden wollen."

    Doch wie genau funktioniert die Gebrauchtbörse? "Wenn jemand etwas tauschen oder verschenken möchte, kann er uns eine E-Mail schicken, oder sein Angebot über das Anmeldeformular auf unserer Homepage aufgeben", erklärt der Geschäftsführer. Vier Wochen lang werden Angebote und Gesuche dann kostenfrei auf der Internetseite veröffentlicht. Die Seite der WRG wird täglich aktualisiert.

    Allerdings, erläutert Kitz, habe er auch eine gewisse Verantwortung für die Inhalte der Seite. So sei es schon passiert, erzählt er schmunzelnd, dass jemand seine 48-jährige Ehefrau gegen zwei 24-Jährige eintauschen wollte. Oder auch die Schwiegermutter. Solche Witzbolde nimmt er nicht ernst. "Davon nehmen wir Abstand."

    Sehr gefragt seien Möbel und Gebrauchsgegenstände aller Art. Auch CDs, Play-Stations und Büroutensilien wie alte Computer oder Druckerpatronen. Und Literatur. "Studenten nutzen die Gebrauchtbörse auch, um Fachliteratur auszutauschen. Was der eine nicht mehr braucht, ist für den anderen unabdinglich." Nicht aber bei Schlangen. So habe es tatsächlich mal jemanden gegeben, der seine Wasserschlangen loswerden wollte. "Für diese bieten wir aber keine Plattform", sagt Kitz grinsend. Bei Tieren werde höchstens eine Ausnahme gemacht, wenn es zum Beispiel kleine Katzenbabys zu verschenken gibt, die ein zu Hause suchen.

    Kitz ist stolz darauf, dass die monatlichen Klicks stetig gestiegen sind. "Das zeigt, dass die Leute Interesse haben und achtsamer mit ihrem Müll umgehen."

    Auf der Homepage
    www.wue-rg.de kann ungestört
    gestöbert werden, Angebote kön-
    nen per E-Mail an wrg@wue-rg.de
    gesendet werden. Weitere Infos
    unter Tel. (09 31) 2 79 65-0.

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