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WÜRZBURG: Darmkrebs kann man vorbeugen

WÜRZBURG

Darmkrebs kann man vorbeugen

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    Bereits zum zweiten Mal hatte das zertifizierte Darmzentrum interessierte Laien zu dem Info-Tag eingeladen. Das Motto: „Würzburg gegen den Darmkrebs“. Parallel dazu informierte die urologische Klinik rund um ein weiteres Tabuthema: „Männer-Gesundheit“.

    Für viele Menschen über 50 ist die Angst vor dem Krebs Thema. So auch für die Zuhörer im Hörsaal des Zentrums Operative Medizin (ZOM). Einige berichten von Krebserkrankungen in der Familie und wollen sich über Risiken und Vorsorgemaßnahmen informieren. Und sowohl Vorbeugung als auch Heilung von Darmkrebs sind heutzutage möglich. Das ist die Botschaft, die die Vortragenden um Professor Christoph-Thomas Germer, den Leiter des Darmzentrums, den Zuhöreren mitgeben. Die Voraussetzung: Der Krebs muss in einem möglichst frühen Stadium entdeckt werden, besser noch seine Entstehung verhindert und bereits die Vorstufen entfernt werden. Doch weil Darmkrebs sich über viele Jahre entwickelt, ohne Beschwerden hervorzurufen, sind Reihenuntersuchungen ab einem gewissen Alter unerlässlich. Ab 50 sollte jährlich ein Test auf verstecktes Blut im Stuhl durchgeführt werden, ab 55 alle zehn Jahre eine Darmspiegelung, erklärt Professor Michael Scheurlen, Leiter der Gastroenterologie. Nur so lässt sich das Darmkrebsrisiko um – im Idealfall – 90 Prozent senken.

    Auch der Ablauf der Untersuchung wird genau beschrieben. Der Patient erhält in der Regel ein Beruhigungs- und ein Schmerzmittel. Findet man Polypen, aus denen sich ein bösartiger Tumor entwickeln könnte, werden sie endoskopisch entfernt und vom Pathologen untersucht. Eine wichtige Rolle spielt dabei auch die Erfahrung des Untersuchers. Nur wer die nachweisen kann, darf als niedergelassener Arzt mit dem zertifizierten Darmzentrum der Uniklinik zusammenarbeiten.

    Begehbarer Darm fehlte

    Zusätzliche Infos gab es an zahlreichen Ständen, etwa von Krankenkassen oder der Bayerischen Krebsgesellschaft. Auf das angekündigte begehbare Darmmodell allerdings mussten die Besucher verzichten. Erst am Vortag war es in München Vandalen zum Opfer gefallen, und so schnell konnte kein Ersatz beschafft werden. Wer dennoch anschauliche Informationen suchte, ließ sich zum Beispiel bei einer Führung durch die Endoskopie die Räumlichkeiten und Geräte zeigen.

    Anschauliches gab es auch in der Urologie: Ultraschalluntersuchungen wurden demonstriert, Männer konnten eine Harnstrahlmessung vornehmen lassen. An Ständen fanden Interessierte Informationen zu Themen wie Prostatakrebs und Impotenz, ein Vortragsprogramm widmete sich „Männerkrankheiten“ wie dem Prostatakarzinom, den gutartigen Erkrankungen der Vorsteherdrüse und dem Tabuthema Impotenz.

    Ob Tabu oder männliches Desinteresse an Gesundheitsthemen – die Resonanz auf die beiden Veranstaltungen fiel dieses Jahr eher enttäuschend aus. Nur 100 bis 150 Besucher kamen am Samstagvormittag ins ZOM, schätzt Oberarzt Arkadius Kocot, der zweite Vortragsblock der Urologen musste mangels Zuhörern gar ganz ausfallen.   „Viele Patienten informieren sich lieber im Internet“, mutmaßt der Urologe. „Dabei ist das gerade bei einem so komplexen Gebiet wie der Urologie gefährlich.“

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