Das Amerikahaus neben der Neuen Mainbrücke in Ochsenfurt gibt es nicht mehr. In der vergangenen Woche rückte der Abrissbagger an und machte das Gebäude dem Erdboden gleich. Bis Ende August sollen die Trümmer beseitigt sein. In Vorbereitung auf die Sanierung der Neuen Mainbrücke baut das Staatliche Bauamt Würzburg hier eine Asphaltstraße, über die der Parkplatz der TVO-Halle von der Mainuferstraße aus erreicht werden kann.
„Ab 2016 benötigen wir den Platz dann auch für die Baustelleneinrichtung“, sagt Hans-Werner Tschall vom Staatlichen Bauamt. Wenn ab 2016 die Neue Mainbrücke zurück gebaut und anschließend saniert wird, soll die Fläche der Baufirma als Lagerplatz für Baumaterialien und Container zur Verfügung stehen. Zwar wird auch der Parkplatz der TVO-Halle während der Bauzeit benötigt, dennoch soll die Halle zumindest für Versorgungszwecke über die neu zu bauende Straße erreichbar sein. Denn von oben her kann sie dann nicht mehr angefahren werden. Die neue Straße könne allerdings nicht vor Oktober in Angriff genommen werden, sagt Tschall. Zu diesem Zweck müssen nämlich auch einige Bäume gefällt werden, und das ist erst ab 1. Oktober wieder erlaubt.
Die Überreste des gemauerten und mit Holz verkleideten Amerikahauses müssen fachgerecht entsorgt werden. Zum Teil werden die Materialien ins Würzburger Müllheizkraftwerk gebracht. Das Amerikahaus war 1949 gebaut und 1950 in Betrieb genommen worden. Wie auch in anderen Städten, sollte das Haus in Ochsenfurt nach dem Krieg eine Kulturstätte für die deutsche Bevölkerung sein. Dort gab es Bücher, Filmvorführungen und Vorträge.
Später wurde das Gebäude eine Zeit lang von der Mittelschule genutzt und anschließend zum evangelischen Kindergarten. Danach war im Amerikahaus eine Krabbelstube ein gerichtet worden.