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Gerbrunn: Das Gerbrunner Hallenbad als Klotz am Bein?

Gerbrunn

Das Gerbrunner Hallenbad als Klotz am Bein?

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    Darüber, wie es mit dem Gerbrunner Hallenbad weitergeht, will der Gemeinderat im kommenden Jahr debattieren.
    Darüber, wie es mit dem Gerbrunner Hallenbad weitergeht, will der Gemeinderat im kommenden Jahr debattieren. Foto: Jörg Rieger

    Der Gerbrunner Gemeinderat hat in seiner letzten Sitzung des Jahres einstimmig den Haushalt für 2022 und die weitere Finanzplanung verabschiedet. Diskussionen gab es hierzu nach den umfangreichen Vorarbeiten durch Kämmerei und Ausschüsse keine mehr. Der stellvertretende Bürgermeister Reinhard Kies (FWG) ergriff das Wort, um einige Worte zum Haushalt zu verlieren und nach vorne zu blicken. Bauchschmerzen bereiten ihm und seiner Fraktion allen voran die örtliche Mittelschule und das Schwimmbad.

    "Bisher war das Hallenbad eine Art Alleinstellungsmerkmal von Gerbrunn", sagte Kies. "Nun stehen große Sanierungsaufwände an." Die Diskussion über die Zukunft des Bades werde nicht einfach. Der Gemeinderat wird 2022 darüber befinden müssen; etwaige Kosten für die Baumaßnahmen sind in die darauffolgenden Jahre verschoben worden.

    Es gibt keinen M-Zweig mehr

    Wie es mit dem Schulstandort Gerbrunn mittel- bis langfristig weitergeht, ist ebenfalls offen. Einige Klassenzimmer stehen Kies zufolge leer, der Investitionsstau ist groß. "Jeden Tag fahren viele Gerbrunner in die Stadt, weil das Schulangebot über die Grundschule hinaus bei uns nicht attraktiv ist", so Kies. Schon jetzt gebe es keinen M-Zweig mehr. Seine Fraktion werde im Frühjahr ein Gespräch mit Staatssekretärin Anna Stolz (Freie Wähler) anberaumen. Gleichzeitig unterstrich Kies zum wiederholten Male, wie wichtig aus seiner Sicht die Entscheidung des Rates war, dass Gerbrunn den Eigenanteil beim 365-Euro-ÖPNV-Ticket komplett übernimmt. "Rund 120 Kinder und Jugendliche nutzen dieses Angebot. Die zusätzlichen Kosten sind überschaubar", fand Kies.

    Die umfassende Sanierung der Gerbrunner Hauptstraße wird voraussichtlich 2022 abgeschlossen.
    Die umfassende Sanierung der Gerbrunner Hauptstraße wird voraussichtlich 2022 abgeschlossen. Foto: Jörg Rieger

    Der Gerbrunner Verwaltungshaushalt für 2022 umfasst 15,04 Millionen Euro. Der Vermögenshaushalt beläuft sich auf 5,82 Millionen Euro. Große Ausgabeposten sind neben der laufenden Ortskernsanierung die Kinderbetreuung mit mittlerweile mehr als einer Million Euro jährlich. Demnächst steht zudem der Neubau des katholischen Kindergartens St. Nikolaus am Schulweg an. Die Mehrzweckhalle muss ebenfalls modernisiert werden, was jedoch fast vollständig über Zuschüsse abgewickelt werden kann.

    Darlehensaufnahme ist vorgesehen

    Die geplante Zuführung vom Verwaltungs- zum Vermögenshaushalt im kommenden Jahr fällt um rund 500 000 Euro niedriger aus als ursprünglich geplant. Es ist zudem eine Darlehensaufnahme in Höhe von 1,18 Millionen Euro vorgesehen. Die Einnahmeseite könnte sich jedoch auch in den kommenden Monaten stabiler entwickeln als zunächst im Zuge der Pandemie befürchtet. Womöglich steigt der Einkommensteueranteil 2022 wieder leicht an. "Unser scheidender Kämmerer hat vorsichtig kalkuliert", so Bürgermeister Stefan Wolfshörndl (SPD), der in diesem Zuge deutlich machte, wie schwer es heutzutage sei, qualifiziertes Personal zu finden.

    Außer der Verabschiedung des Haushaltes ging es in der Jahresabschlusssitzung viel um das Thema Nachverdichtung, das man sich auch in Gerbrunn auf die Fahnen geschrieben hat. So hat der Gemeinderat – nach Beteiligung der Öffentlichkeit und der Träger öffentlicher Belange – einstimmig die zweite Änderung des Bebauungsplanes "Die Ebene" beschlossen. Das Gebiet befindet sich relativ zentral zwischen Veit-Stoß- und Otto-Hahn-Straße.

    Auch in der Hanglage gegenüber des Rathausplatzes will man demnächst einen neuen Bebauungsplan verabschieden. "In der Praxis sind in diesem rund 7,7 Hektar großen Altortteil bisher viele Vorhaben nicht oder nur mit vielen Klimmzügen machbar", erläuterte Wolfshörndl. Man wolle auch dieses Gebiet, genau wie den Ortskern, städtebaulich weiterentwickeln. Der Rat schloss sich dem an. Ebenso beschloss er, dass die Ortschaften Sommerhausen, Winterhausen, Theilheim und Eibelstadt auf Wunsch mit unterschiedlichen Bedarfen in die Kommunale Verkehrsüberwachung Gerbrunn aufgenommen werden. Am Ende wurde auf Nachfrage noch bekannt, dass der Pächter der Eisdiele in der Alten Feuerwehr seinen Vertrag nicht verlängert hat. Man sei derzeit in Gesprächen mit einem Nachfolger, so Wolfshörndl.

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