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SOMMERHAUSEN: Das Traumhaus als Arztpraxis

SOMMERHAUSEN

Das Traumhaus als Arztpraxis

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    Ihr Traumhaus haben sich Heide und Josef Höckmayr in Sommerhausen verwirklicht.
    Ihr Traumhaus haben sich Heide und Josef Höckmayr in Sommerhausen verwirklicht. Foto: FOTOS HELMUT RIENECKER

    Ihr liegen die schönen Dinge am Herzen: Sie töpfert und malt gerne. In dem Haus der Höckmayrs sind ihre Werke und ihr Wirken allgegenwärtig. Die komplette Inneneinrichtung wurde von ihr entworfen, viele ihrer Bilder hängen an den Wänden und harmonieren mit dem über 400 Jahre alten Gebäude.

    Seit ihrem Zuzug nach Sommerhausen 1978 war das Arztehepaar schon auf der Suche nach dem idealen Haus. Zunächst hatten sie ihre Praxis im Altort, später in einem Anwesen im Neubaugebiet. Schon damals hatte Heide Höckmayr eine feste Vorstellung von ihrem Traumhaus. Dabei war ihr das Licht besonders wichtig. Das Haus sollte schon die Morgensonne einfangen, im Laufe des Tages sollten dann verschiedene Wohnbereiche Sonnenlicht erhalten. Wichtig war von Anfang an auch ein grüner Platz im Innenbereich, der Abgeschiedenheit und Ruhe bieten sollte.

    Ende 1998 stand das Anwesen gleich links nach dem Ochsenfurter Tor zum Verkauf. Es war genau das Haus, das dem Ehepaar all das bot, was sie sich von ihren Traumhaus gewünscht hatten. Das Anwesen war deutschlandweit ausgeschrieben, viele Kaufwillige aus der ganzen Republik zeigten Interesse. Mit dem höchsten Gebot, über dessen Höhe die Röckmayers vornehm schweigen, bekamen sie den Zuschlag.

    Mit einem befreundeten Architekten wurde das 1580 gebaute Haus renoviert, auch der Anbau daneben, der aus den 70ern stammte, wurde umgebaut. Die ehemalige Scheune bauten sie in einen Wohntrakt um. Neubauten verbanden die Bereiche miteinander und ließen Raum für eine großzügige grüne Insel zwischen den Gebäuden. Ein weiterer nur zwei mal drei Meter kleiner Innenhof bringt Licht ins Büro des Doktors und des Behandlungsbereiches. Obwohl das 750 Quadratmeter große Grundstück mitten in einer ummauerten mittelalterlichen Stadt steht, hat es auch noch einen geräumigen Garten hinter den Gebäuden. Hier ist eine weitere Ruhezone, in der die drei Generationen, die die Gebäude bewohnen, Muße und Entspannung finden.

    Überraschungen gab es während der zweijährigen Renovierung einige. Die erste, nicht so angenehme, war, dass der Torbogen komplett abgetragen, eingelagert und später wieder original aufgebaut werden musste. Denn im Innenhof war die einzige Möglichkeit einen Baukran aufzustellen. Der ging aber so nicht durchs Tor. Eine andere Entdeckung verriet gleich etwas über die frühere Nutzung des Hofes. Im jetzigen Kinder-Wartezimmer wurde unter Farbschichten ein Wandgemälde entdeckt. Es zeigt unter anderen das Wappen der zu Rechteren Limburg, den früheren Schlossbesitzern. Es wird angenommen, dass der Hof früher zum Schloss gehörte, eventuell als Unterkunft für Pferde und ihre Reiter.

    Später nutzten Wein- und Obstbauern, dann ein Bäcker die Gebäude. Das alte Wandbild wurde mit Mitteln des Landesamtes für Denkmalpflege freigelegt. Das Amt gab auch einen Zuschuss zur Bauvoruntersuchung. Neben einem kleinen Beitrag der Gemeinde bekamen die Röckmayers aber keine weiteren finanziellen Hilfen. Ihr ganzes Vermögen steckt nun in ihrem Haus. Bereut haben sie es bisher noch nicht. „Kein Tag vergeht“, sagt die Malerin Heide, „an dem nicht Leute in die Praxis kommen und feststellen wie schön das Haus ist.“

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