(ej) Das Ikea-Möbelhaus hat in der Region eingeschlagen. Der schwedische Elch zog im Jahr 2010 1,65 Millionen Kunden an, sagte Rainer Bastians im Stadtrat. Der Chef der Inter Ikea Centre ist mit der Aufgabe betraut, 18 Monate nach der Eröffnung ein weiteres Projekt auf Versbachs Fluren anzupacken: den Homepark. Auf dem Ikea-Gelände sollen zusätzliche 16 000 Quadratmeter Einzelhandel mit fremden Firmen entstehen. Der Gesamtstadtrat befasste sich jetzt nach einer Ausschussberatung erstmals mit dem Vorhaben und schon entbrannten heftige Diskussionen über den Schutz der Innenstadt.
Einst wollten die Ikea-Planer die gesamte Fläche mit zusätzlichen Möbelsortimenten bestücken. Und so hatte der Stadtrat das auch genehmigt, mahnte FDP-Mann Karl Graf. Jetzt soll es dort Möbel (fast 10 000 Quadratmeter), einen Baby-Fachmarkt (1600), Tierbedarf (3000) und einen Fahrrad-Markt (1700) geben. Planer Bastians: „Da haben wir damals im Verfahren einen Fehler gemacht. Als wir das Gelände vermarkten wollten, mussten wir feststellen, dass Ikea dort keine 16 000 Quadratmeter Verkaufsfläche für Möbel vermieten kann.“
Verdrängungswettbewerb
Im Grunde würden die Stadträte einem Baby- und einem Zoo-Geschäft zustimmen. Doch auf großen Widerstand quer durch alle Parteien stieß der Fahrrad-Anbieter. Allein in Würzburg zählte CSU-Mann Erich Felgenhauer elf Rad-Geschäfte nebst Werkstätten auf. Er befürchtet einen massiven Verdrängungswettbewerb.
OB Georg Rosenthal warnte vor voreiligen Schlüssen. Auch in Würzburg gebe es schon Großanbieter wie den Real-Markt oder Decathlon, die auf Masse setzten und viele Käufe im Internet, an denen die Stadt noch nicht einmal über die Gewerbesteuer profitiere. Immerhin, so der OB, rechne Ikea vor, dass 30 Prozent der Kunden auch nach Würzburg führen. Nun wird es erst einmal ein Raumordnungsverfahren bei der Regierung zum Homepark geben. Und da können alleine 60 Gemeinden ihre Einwände geltend machen, unter ihnen Würzburg.