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WÜRZBURG/MÜNCHEN: Delegation aus Würzburg legt Kranz an Leonhard Franks Grab in München nieder

WÜRZBURG/MÜNCHEN

Delegation aus Würzburg legt Kranz an Leonhard Franks Grab in München nieder

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    Gedenken zum 50. Todestag: Die Stadträte Thomas Schmitt (vorne) und Heinrich Jüstel mit Bürgermeisterin Marion Schäfer-Blake bei der Kranzniederlegung zu Ehren von Leonhard Frank auf dem Münchner Nordfriedhof.
    Gedenken zum 50. Todestag: Die Stadträte Thomas Schmitt (vorne) und Heinrich Jüstel mit Bürgermeisterin Marion Schäfer-Blake bei der Kranzniederlegung zu Ehren von Leonhard Frank auf dem Münchner Nordfriedhof. Foto: Foto: Norbert Herrmann

    (wolf)   Vor 50 Jahren ist der in Würzburg geborene Schriftsteller Leonhard Frank gestorben. Er wurde knapp 79 Jahre alt. Auf Einladung der Leonhard-Frank-Gesellschaft fuhr an seinem Todestag am 18. August ein Bus mit einer Delegation der Stadt Würzburg zum Münchner Nordfriedhof. Dort legte sie einen Kranz an Franks Grab nieder: Bürgermeisterin Marion Schäfer-Blake, SPD-Stadtrat Heinrich Jüstel und der Vorsitzende der CSU-Stadtratsfraktion Thomas Schmitt. Dessen Partei hat offenbar endgültig mit ihrer früheren erbitterten Feindschaft gegen Frank gebrochen. Schäfer-Blake würdigte Leonhard Franks Werk und ging kritisch auf die Reaktion vieler Würzburger in den ersten 30 Nachkriegsjahren ein: „Zeitweise schlug ihm aus seiner Heimatstadt heftige Ablehnung entgegen.“ Problembeladen war von Anfang das Verhältnis Franks zu Würzburg, fuhr die Bürgermeisterin fort: „Diese ,Hassliebe' hat sich in seinem Werk niedergeschlagen. Kein anderer Schriftsteller hat ein so intensives Bild von Würzburg gezeichnet. Und dieses Bild ist ambivalent; es enthält warme Töne, aber auch scharfe Kritik.“ Die Bürgermeisterin erinnerte an Franks literarisches Werk („Die Räuberbande“, „Die Ursache“) und an das bewegte Leben des bekennenden Sozialisten. Frank flüchtete im 1. Weltkrieg ins Exil in die Schweiz. 1933 bürgerten ihn die Nazis aus; er flüchtete wieder, diesmal in die USA. Sichtlich beeindruckt von der Ehrerweisung war Miguel Frank, ein Enkel des Autors; er war mit seinen drei Kindern angereist und bedankte sich für das Würzburger Engagement. Auf der Fahrt gab der Michael Henke, Vorsitzende der Leonhard-Frank-Gesellschaft, einen Überblick über die Berichterstattung in der Presse zum Todestag. Seine Bilanz: Der Mann, der in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu den meistgelesenen Schriftstellern Deutschlands gehörte, ist weitgehend vergessen. Neben der Main-Post-Berichterstattung fand Henke erinnernde Beiträge über Leonhard Frank nur in der Wiener Zeitung, der Märkischen Allgemeinen, im Main-Echo, in Junge Welt und Neues Deutschland.

    Bei der Gedenkfeier waren unter anderem anwesend: Marianne Wintergerst, Ehrenvorsitzende der Leonhard-Frank-Gesellschaft, Hildegard Poschet, ehemalige Leiterin der Stadtbücherei, die als einzige Leonhard Frank noch persönlich gekannt hat, Margit Grubmüller, ehemalige Leiterin der Akademie Frankenwarte und Norbert Herrmann, Betreuer des Leonhard-Frank-Archives der Stadtbücherei.

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