Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Stadt Würzburg
Icon Pfeil nach unten

Dem roten Sand verfallen

Stadt Würzburg

Dem roten Sand verfallen

    • |
    • |

    "Worauf der Sinn des Menschen gerichtet ist, das bestimmt den Wert des Menschen." Diese arabische Weisheit widmete der Journalist Tilman Toepfer zur Ausstellungseröffnung seinem Freund Hans Peter Baumeister. Neben der Leidenschaft, für das was ihm wichtig scheint zu kämpfen, zeichne Baumeister vor allem Geduld und Ruhe aus - Eigenschaften eines guten Beobachters.

    So wie er in seinem Brotberuf als Architekt stets den Ausgleich suche zwischen Zerstören, Bewahren und Neues schaffen, so arbeite er auch als Fotokünstler. Er wolle, indem er Menschen, Stimmungen und Ausblicke konserviert, neue Blickwinkel schaffen. Der Respekt, den der gebürtige Gemündener seinen Motiven entgegenbringe, teile sich dem Beobachter mit.

    Obsessionen für Arabien

    Baumeister ist fasziniert von der Wüste und den Menschen. Er ist - schreibt er im Bildband, aus dem die ausgestellten Bilder entnommen sind - dem roten Sand, den Bimmelglocken der Lastkamele und dem Johlen der Treiber verfallen. Und doch würde er, trotz oder gerade wegen seiner Obsession für die arabische Welt, nichts ungefragt bildlich festhalten.

    Er sagt: "Könnte man die Dinge besser mit Worten ausdrücken, bräuchte man sie nicht fotografieren." Seine großformatigen schwarz-weißen Fotografien offenbaren gerade in den Nuancen Geschichten des Lebens. Man spürt die gleißende Sonne, deren Glut der angestrengte Blick eines Mannes ausweicht. Wie in Stein gemeißelt und doch voller Leben wirken die Linien und Fältchen, die ihm das Wüstenleben ins Gesicht malte. Offen, keck und doch verhalten lockt wiederum der Blick aus den schwarzen Augen des Mädchens aus dem Wadi.

    Die Ausstellung macht Lust auf das ganze Buch. Es heißt "Oman. Landschaft Menschen Architektur", kostet 19,80 Euro, der Würzburger Verlag Könighausen & Neumann hat es verlegt. Baumeister hat den Wüstenstaat Oman in den Reisen 2000, 2002 und 2004 bereist und beschreibt ihn im Bildband so: Faszinierende Landschaften, freundliche, stolze und zurückhaltende Menschen, eine archaische und autochthone (eigenständige) Architektur. Im Oman finde er die Eindrücke aus Reisen durch Tunesien, Algerien, Marokko, Niger, Burkina Faso, Mali, Togo, Nigeria und der Türkei im Kleinen wieder; nur "viel geballter, wirklicher und komprimiert". Wo anders, fragen seine Bilder, könnte der Mensch zuerst erfahren, wo seine Herkunft liegt, als in der Ablesbarkeit von geologischen und geschichtlichen Zeiträumen - als in der Wüste?

    Die Ausstellung ist bis Donnerstag, 5.  Oktober, jeweils Dienstag bis Freitag von 12 bis 18  Uhr zu sehen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden