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BERGTHEIM: Den Spargel weiter veredeln

BERGTHEIM

Den Spargel weiter veredeln

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    Stolz auf den Schützling: Gerd Düll vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Kitzingen (links) hat an der Meisterausbildung von Christoph Göbel (Bergtheim) als Lehrer mitgewirkt. Der 25-jährige Göbel ist der beste unterfränkische Landwirtschaftsmeister seines Jahrgangs und hat außergewöhnliche Arbeiten abgeliefert.
    Stolz auf den Schützling: Gerd Düll vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Kitzingen (links) hat an der Meisterausbildung von Christoph Göbel (Bergtheim) als Lehrer mitgewirkt. Der 25-jährige Göbel ist der beste unterfränkische Landwirtschaftsmeister seines Jahrgangs und hat außergewöhnliche Arbeiten abgeliefert. Foto: Foto: Irene konrad

    Christoph Göbel aus Bergtheim ist der beste unterfränkische Landwirtschaftsmeister seines Jahrgangs. Bei der Übergabe des Meisterbriefes lobte der Bayerische Landwirtschaftsminister Helmut Brunner den hervorragenden Abschluss. Göbels Durchschnittsnote liegt bei 1,49. Auch die Lehrer vom Kitzinger Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten sowie von der Landwirtschaftsschule in Schweinfurt zeigten sich angesichts der umfangreichen Meisterarbeit und der innovativen Ideen des Prüflings begeistert.

    Zweieinhalb Jahre hat die Ausbildung zum Landwirtschaftsmeister gedauert. Unterfrankenweit haben sich im vergangenen Jahr 20 Meisterschüler der Prüfung gestellt. Diese Zahl entspreche dem aktuellen Durchschnitt, erläutert Gerd Düll vom Kitzinger Amt. „Landwirte müssen heute helle Köpfe sein“, weiß Düll, denn ein Bauer konkurriere weltweit mit Erzeugnissen etwa aus USA, Brasilien oder Russland.

    Neben der Beobachtung des Weltmarkts haben moderne Landwirte zudem große Betriebe zu führen. Sie müssen gut kalkulieren können. Christoph Göbel liebt diese Aufgaben. Deshalb hat er seinen Bürojob als Groß- und Außenhandelskaufmann aufgegeben. „Ich will nun mein eigener Herr sein“, sagt er. Seine Eltern Artur und Monika haben zusammen mit den Landwirten Albert und Gerda Friederich schon vor einigen Jahren damit begonnen, auf Sonderkulturen wie Äpfel, Erdbeeren und Spargel umzustellen. Sie bauen zwar auch noch Weizen, Zuckerrüben, Mais oder Rotkohl an und haben noch eine kleine Rindermast, setzen aber vermehrt auf die Selbstvermarktung.

    „Ich glaube, dass die Menschen lieber direkt zum Bauern als in die Supermärkte gehen“, ist der Landwirtschaftsmeister überzeugt. Top-Produkte direkt vom Acker auf den Verkaufstisch würden Menschen interessieren. Zusammen mit seiner Frau Silvia will der 25-Jährige demnächst in der Nähe seiner Eltern ein neues Wohnhaus bauen und dort einen Ab-Hof-Verkauf einrichten.

    Rund 500 Stunden hat der junge Meister in die Analyse seines eigenen Betriebs investiert. Er hielt in einem 200-Seiten-Werk fest, wie der Ist-Zustand mit den 100 Hektar Land optimiert werden kann. Darüber hinaus hat er bei seinem „Meisterstück“ sechs Weizensorten miteinander verglichen. Die „relativ komplexe und umfangreiche Arbeit mit 96 Versuchsparzellen“ lobt Ausbilder Düll als „sehr exakt und nachvollziehbar“. Das Ergebnis dieser Arbeit war übrigens, dass ein regionaler Landwirt aus wirtschaftlichen Gründen mindestes 21 Euro für einen Doppelzentner Weizen bekommen muss.

    Über die Direktvermarktung von Erdbeeren, Äpfeln und Spargel sowie anderer Hofprodukte hinaus hat der junge Landwirtschaftsmeister ein weiteres Ziel. Er will die Viehhaltung aufgeben und den Bullenstall zu einem Spargellokal umbauen. Das soll dann zur Saison im Frühjahr jeweils zwei Monate geöffnet sein.

    „Ich will damit unser Produkt Spargel weiter veredeln“, beschreibt Göbel diese Zukunftsvision und stellt sich vor, nicht nur Einheimische mit frischen Spargelgerichten zu verwöhnen, sondern seinen Heimatort Bergtheim auch für Kaffeefahrten attraktiv zu machen.

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