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Gerbrunn: Der Gerbrunner Klaus Hemprich erhielt das Verdienstkreuz am Bande

Gerbrunn

Der Gerbrunner Klaus Hemprich erhielt das Verdienstkreuz am Bande

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    Staatssekretär Gerhard Eck (links) und Regierungspräsident Paul Beinhofer (rechts) ehrten Klaus Hemprich in der residenz.
    Staatssekretär Gerhard Eck (links) und Regierungspräsident Paul Beinhofer (rechts) ehrten Klaus Hemprich in der residenz. Foto: Foto: Obermeier

    Schon in der Schule hatte er nie ein Lieblingsfach. Und heute kann er sich nicht entscheiden, welches seiner vielen Projekt ihm am meisten am Herzen liegt. Für das Multitalent Klaus Hemprich gab es deshalb jetzt das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Über die Bedeutung der Auszeichnung sprachen wir mit dem Gerbrunner. Die Fragen stellte Traudl Baumeister.

    Frage: Was bedeutet Ihnen diese Auszeichnung?

    Klaus Hemprich: Ich empfinde sie als eine Anerkennung für meine erfolgreichen Bemühungen, vor allem meinen Einsatz für die Gemeinde Gerbrunn, die multiplen Partnerschaftsbeziehungen, die Gestaltung des Ortsbildes, die Flora und Fauna sowie das Erforschen der Historie - aber auch für mein Wirken um die Rettung und Restaurierung des Jerusalem-Hospitals in Malbork (ehemals Marienburg) im ehemaligen Westpreußen, im Spätmittelalter Sitz und Regierungsstandort des ehemaligen Deutschordensstaates.

    Frage: Was denken Sie, ist der Anlass für diese Auszeichnung?

    Hemprich: Der Vorschlag kam wohl aus dem Umfeld des Fördervereins des Jerusalem-Hospital des Deutschen Ordens in Marienburg/Malbork e.V. Denn bis auf wenige Kleinigkeiten ist nach zehn Jahren Vereins- und Bautätigkeit die Sanierung des Gebäudes fertiggestellt. Mit Hilfe von Mitteln des Fördervereins sowie Fördermitteln der deutschen Regierung, der Europäischen Union, des polnischen Kultusministeriums und der Stadtverwaltung Malbork. Es war ein schweres Stück Arbeit für mich als Vorsitzenden des international besetzten, kleinen Vereins. Die Gemeinde Gerbrunn, allen voran der Bürgermeister, haben den Antrag für diese Ehrung wohl voll und ganz unterstützt.

    Frage: Warum setzen Sie sich für all das ein?

    Hemprich: Ich bin seit meiner Jugend vielseitig interessiert. Ich hatte schon in der Schule nie ein Lieblingsfach, oder eines, das ich gar nicht mochte. Etwas lernen zu können, etwas zu wissen, zu erforschen hat mir einfach Spaß gemacht, egal in welchem Fach. Das hat sich dann in meinem ganzen Leben fortgesetzt. Jetzt beispielsweise bin ich gerade wieder mit einem neuen Thema befasst, dass sich aus meiner Sammelleidenschaft für Weinrömer entwickelt hat. Ich bin da auf eine sehr interessante Würzburger Geschichte gestoßen, die sich um Glashütten, Glashandel, König Ludwig und einen sehr erfolgreichen Würzburger Kaufmann dreht. Ich denke in etwa zwei Jahren werden alle meine Nachforschungen in einer Veröffentlichung und möglicherweise einer Ausstellung dazu münden.

    Frage: Welchen Stellenwert hat Gerbrunn für Sie in diesem Zusammenhang?

    Hemprich: Eigentlich ist meine Wahlheimat Gerbrunn immer der Ausgangspunkt für alle meine Forschungen und Bemühungen gewesen. Auch wenn ich zugeben muss, dass in den letzten zehn Jahren durch das Jerusalem-Hospital für Gerbrunn nur wenig Zeit übrig blieb. Aber selbst dieses Engagement für die Historie des deutschen Ordens nahm seinen Ausgang in Gerbrunn, mit einer alten Kaiser-Urkunde des Ordens, die Gerbrunn betraf.

    Frage: Wie würden Sie sich selbst in drei Sätzen beschreiben?

    Hemprich: Ich will immer alles ganz genau wissen. Insofern bin ich tatsächlich pingelig und penibel. Das kommt natürlich auch durch meinen Beruf. Nur sehr ungern habe ich jemanden ohne Diagnose, nur mit „Verdacht auf....“ in die Klinik eingewiesen. In mir vereinen sich quasi der Drang zum Forschen und zur Kriminalistik, daher will ich den Dingen stets auf den Grund gehen.

    Frage: Was waren die drei wichtigsten Tage in ihrem Leben?

    Hemprich: Die Flucht aus der DDR in die Bundesrepublik, ein Jahr vor dem Mauerbau, die Eheschließung mit meiner Frau Ingeborg und die Eröffnung meiner Hausarztpraxis in Gerbrunn.

    Frage: Was ist ihre größte Leidenschaft?

    Hemprich: Ich möchte nicht nur den Dingen auf den Grund gehen, ich möchte auch die Ziele erreichen, die ich mir gesetzt habe. Also kontinuierlich dran bleiben, auch wenn es so lange dauert wie etwa beim Teich am Frosch, für den ich fast 20 Jahre gekämpft habe. Letztlich aber eben doch erfolgreich. Ich bin schon ein bisschen stolz darauf, dass es in meiner Umgebung vier Dinge gibt, die mein Wirken sichtbar machen, die bleiben. Wie etwa die Gestaltung des Gerbrunner Rathausplatzes, das Haus Nr. 29, bei dem der Abriss schon beschlossen war, der Teich am Frosch sowie die Platzierung der Skulpturenwiese gegenüber, beim Friedhof.

    Frage: Wen würden Sie gerne für eine solche Auszeichnung vorschlagen?

    Hemprich: Peter Thiel, den Ehrenvorsitzenden des IGEP (Initiativkreis Gerbrunner Städtepartnerschaften), da muss ich nicht lange überlegen. Ich finde, für seinen langjährigen immensen Einsatz für die Gerbrunner Städtepartnerschaften und den europäischen Gedanken.

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