Schnell entschlossen und schnell durchgezogen – von den ersten Gesprächen bis zur Einweihung des Naturkindergartens Randersacker ist nur ein dreiviertel Jahr vergangen. Zu verdanken hat Bürgermeister Michael Sedelmayer die erstaunlich zügige und interessante Lösung vor allem seinen Mitarbeitern Jana Lorenz-Eck und Ralf Kuhn. Sie hatten die Idee und forcierten das Projekt durch alle Stadien.
Etwas Zugzwang gab es, weil die Kapazitäten der Kindergärten mehr als erschöpft sind. Unkonventionell ist das Projekt dennoch, denn Wald- oder Naturkindergärten sind eher in privater als in kommunaler Trägerschaft zu finden und deshalb eine mutig angegangene Neuerung, eine pädagogische Alternative, die es nicht von der Stange gibt. Der Marktgemeinderat habe es aber voll "unterstützt und mitgetragen", lobte Sedelmayer. Und es lässt sich gut an: Leiterin Anja Forster, Lisa Fieth und Moritz Rasch, das pädagogische Team hat Erfahrung mit Naturpädagogik und startete am Eröffnungstag mit zwei Kindern. Ab Juli sind sie zu fünft, insgesamt liegen derzeit 14 Anmeldungen vor. Monat für Monat kommen Kinder ab drei Jahre dazu.
Eine, die sich freut, ist Sandra Hofmann aus Randersacker: "Nie haben wir damit gerechnet, dass wir so etwas finden würden." Sie hatte einen solchen Kindergarten immer interessant gefunden und ist umso glücklicher, dass es für das zweite Kind dieses Angebot gibt. Noch werden auch Kinder aus anderen Gemeinden aufgenommen. Es kann schnuppern vereinbart werden und am 20. Juli gibt es einen Tag der offenen Tür.
Schnuppern gingen auch etliche Gäste und konnten feststellen, dass es auf der Komposttoilette neben der Blockhütte komplett nichts zu schnuppern gab – auch nach drei Wochen Betrieb nicht. In der Hütte, gibt es zwar "nur eine Ecke" – die Bücherecke - wie ein Gastkind aus der Ortsmitte verwundert feststellte – und keine Bau-, Puppen-, Lego-Ecke. Gemäß musikalischer Anleitung, vorgetragen von den Kindern aus der Klosterstraße mit Franziska Schumacher und ihrem Team ist das aber auch nicht nötig. Die Naturkindergarten-Kinder kennen laut Forster schon einige Pflanzen und hatten gleich mit Holunderblütensirup als Dankeschön aufgetrumpft.