Die Polizei-Inspektion Würzburg-Land hat nach gut einem Jahr wieder einen Chef. Frank Eckhardt heißt der Neue, ist 48 Jahre alt und mit zwei goldenen Sternen auf der Schulter im Rang eines Polizeioberrats. Polizeipräsident Gerhard Kallert führte ihn am Dienstag in sein Amt ein.
Im Schulungsraum des Polizeipräsidiums sind an diesem Morgen viele Polizisten mit silbernen und goldenen Sternen auf den Uniformen zu sehen. Nur Polizeirat Burkard von der Groeben, Chef des benachbarten Polizeireviers in Tauberbischofsheim, sticht mit seiner schicken, weiß-blauen, Dienstkleidung aus dem Pulk der Grünen hervor.
Bis Ende April 2015 hat Wolfgang Karl die Polizeiinspektion Würzburg-Land geleitet. Elf Jahre lang. Danach war der Dienstposten ein Jahr verwaist. Freilich waren die gut 100 Beamten in dieser Zeit nicht ohne Chef. Und auch dem Verbrechen war nicht Tür und Tor geöffnet. Lange Zeit übernahm Wolfgang Remelka als stellvertretender Dienststellenleiter die Amtsgeschäfte. Bis er im April selbst Chef wurde. Remelka leitet seitdem die Polizei-Dienststelle in Lohr. Für ihn kam Heribert Schmitt als stellvertretender Dienstellenleiter der PI Würzburg-Land, der gleichzeitig auch kommissarisch die Leitung übernahm. Polizeipräsident Gerhard Kallert dankte beiden für ihre Arbeit.
Dass der Dienstposten so lange vakant war, hing mit der Ausschreibung zusammen. Zunächst war unklar, erklärt der Polizeipräsident, ob die Stelle nun künftig mit einem Polizeioberrat oder Polizeidirektor mit drei goldenen Sternen auf der Schulter besetzt werden soll. Im letzten Doppelhaushalt des Freistaates war dieser Dienstposten auch für den Inspektionsleiter vorgesehen, so Kallert. Entsprechend wurde auch die Stelle zunächst nach A 15 ausgeschrieben. Da der Dienstposten dann aber anderweitig besetzt wurde, musste neu ausgeschrieben werden. Gesucht wurde dieses Mal ein Polizeirat (A 13) oder ein Polizeioberrat (A 14), der die Dienstelle Würzburg-Land künftig leitet.
Die Wahl fiel auf Frank Eckhardt. Der dreifache Familienvater ist mit einer Polizistin verheiratet und wohnt im Landkreis Würzburg. Ehefrau Sonja arbeitet bei der Kriminalpolizeiinspektion in Würzburg.
Eckhardt stellt die Bürger in den Mittelpunkt seiner Arbeit. „Sie definieren, was wichtig ist.“ Und: „Mir liegt ihre subjektive Sicherheit sehr am Herzen“, betonte er. Vorgenommen hat er sich auch, den guten Ruf der Dienststelle zu erhalten.
Erfreulich sei, so Polizeipräsident Gerhard Kallert, dass die registrierten Straftaten im Bereich der PI Würzburg-Land um knapp sechs Prozent zurückgegangen sein. Bei der Straßenkriminalität gar um 20 Prozent. Fast zehn Prozent weniger Einbrüche gab es 2015 im Inspektionsbereich. Ein Trend, der sich 2016 fortzusetzen scheint.
Frank Eckhard
Der neue Dienststellenleiter der Polizeiinspektion Würzburg-Land ist Chef von 105 Polizisten und zuständig für ein Gebiet von 628 Quadratkilometern, auf dem 125 000 Landkreis-Bürger leben. In den vergangenen zweieinhalb Jahren leitete er eine Sondereinheit zur Bekämpfung organisierter Kriminalität.
Die Polizeikarriere des Zeitsoldaten begann 1994. Eckhardt studierte an der Beamtenfachhochschule in Fürstenfeldbruck. Anschließend leitete er die Dienstgruppen Würzburg-Ost und West. Von 1999 bis 2000 war Eckhardt Chef der PI in Ochsenfurt. Nach seinem Studium an der Polizeiführungsakademie in Münster, wurde Eckhardt zunächst stellvertretender Dienstellenleiter der PI Würzburg-Ost, leitete die KPI Würzburg-Aschaffenburg und hatte leitende Funktionen im Bereich der Kriminalitätsbekämpfung beim Polizeipräsidium inne.