Nach dem Spatenstich am 20. April konnte jetzt aufgrund des raschen Baufortschritts bereits Richtfest gefeiert werden für die vom Architekten Jörg Lammert aus Weimar geplante Seniorenwohnanlage in Veitshöchheim. Am Eingang zum Altort entstehen gegenüber dem Feuerwehrhaus für 17,8 Millionen Euro insgesamt 51 Wohnungen. Die Übergabe der Anlage ist für August 2024 geplant.

Bauherr und Bauträger der Anlage ist die G+S Bau GmbH mit Sitz in Schweinfurt, deren Gesellschafter zu gleichen Teilen die GmbH-Firmen Glöckle in Schweinfurt und Siegler Projektbau in Lohr sind. Die G+S Bau hat von der Gemeinde das Areal von etwa 5500 Quadratmeter zum Preis von 480.000 Euro erworben. Sie übernahm auch die Hälfte der Kosten für den Abbruch des alten Rewe-Marktes und des gemeindlichen Wohnhauses Würzburger Straße 58.
Ambulante Wohngemeinschaft für Demenzkranke
Bürgermeister Jürgen Götz brachte beim Richtfest seine große Freude zum Ausdruck, dass es gelungen ist, dieses Projekt zu realisieren. "Die Menschen, die hier demnächst einziehen werden, behalten ihre Freiheit, so zu leben, wie sie es möchten und sie erhalten darüber hinaus jede gewünschte Unterstützung oder Betreuung."

Die Gemeinde selbst hat vom Bauträger das zum Feuerwehrhaus hin gelegene Haus 1 für 7,5 Millionen Euro erworben, um es nach den Richtlinien des sozialen Wohnungsbaus an einkommensschwache Bürger zu vermieten. Im Erdgeschoss entsteht eine von der Sozialstation St. Stephanus ambulant betriebene Wohngemeinschaft für elf Demenzkranke. In den Etagen werden insgesamt 16 barrierefreie Ein- oder Zwei-Zimmer-Seniorenwohnungen eingebaut, zwischen 43 und 54 Quadratmeter groß.
Freistaat Bayern fördert Sozialwohnungen

Die Gemeinde erhält für diese Investition vom Freistaat Bayern über das kommunale Wohnraumförderungsprogramm einen Zuschuss 2,1 Millionen Euro (30 Prozent) und außerdem einen zinsverbilligten Kredit der "Bayern Labo" in Höhe 3,2 Millionen Euro (45 Prozent). Beides zusammen ermöglicht einen Mietpreis um die acht Euro pro Quadratmeter. Im Frühjahr 2024 will die Gemeinde die Wohnungen im Mitteilungsblatt ausschreiben. Die Vergabe erfolge dann nach sozialen Kriterien.

Im nördlich gelegenen Haus 2 entstehen 35 Eigentumswohnungen, von denen der Bauträger bereits 30 verkauft hat. Auch für die restlichen fünf Wohnungen – vier Drei-Zimmer-Wohnungen mit 77 Quadratmetern und eine Zwei-Zimmer-Wohnung mit 54 Quadratmetern – werden bis zur Fertigstellung noch Käufer gefunden werden, sind die Geschäftsführer der beiden Baufirmen, Carolin Glöckle und Stefan Aschbacher, zuversichtlich. Alle barrierefrei gestalteten Zwei- und Drei-Zimmer-Wohnungen mit Wohnflächen zwischen 49 und 77 Quadratmeter sind von der gemeinnützigen Caritas Einrichtungen GmbH (CEG) als Generalmieter angemietet.
Über 60, pflegebedürftig oder mindestens 50 Prozent schwerbehindert
Bei der CEG gingen bislang 60 Bewerbungen ein. Der Mietpreis beträgt je nach Stockwerk 14,80 bis 15,50 Euro Kaltmiete. Die Nebenkosten liegen voraussichtlich bei vier Euro pro Quadratmeter. Die Servicepauschale für Leistungen der CEG beträgt 90 Euro im Monat für die erste, 45 Euro für die zweite Person. Die CEG darf die Wohnungen nur an Personen weitervermieten, die das 60. Lebensjahr vollendet haben oder pflegebedürftig oder zu mindestens 50 Prozent schwerbehindert sind.
Für die beiden dreigeschossigen Gebäude, die ein "grünes" Flachdach erhalten, ist eine klimaneutrale Pelletheizung vorgesehen. Laut Bürgermeister prüft die Energieversorgung derzeit, inwieweit auf dem der Gemeinde gehörenden Haus 1 noch eine Photovoltaikanlage installiert werden kann. Auf dem Grundstück sind 29 Auto-Stellplätze sowie ausreichend Fahrradstellplätze vorgesehen.