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Der Selbstmord war nur vorgetäuscht

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Der Selbstmord war nur vorgetäuscht

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    Würzburg/Veitshöchheim Die 21-Jährige, nach der seit Montagabend am Mainufer bei Veitshöchheim und im Fluss zahlreiche Polizei- und Rettungskräfte suchten, ist am Donnerstag lebend aufgefunden worden. Das teilte die Polizei am Freitag mit.

    Alle Anzeichen deuteten zunächst darauf hin, dass die junge Frau einen Selbstmordversuch begangen hat: Die durchnässte Jacke der Vermissten wurde am Montag gegen 2030 Uhr von Passanten in Veitshöchheim in der Nähe der Mainfrankensäle entdeckt, in einer Handtasche fand die Polizei einen ernst zu nehmenden Abschiedsbrief und Verpa-ckungsreste von Schlaftabletten.

    Zwei Tage lang suchten 200 Einsatzkräfte von Polizei und Rettungsdiensten nach der vermissten jungen Frau.

    Gespräch mit der Kripo

    Ein Polizeihubschrauber mit Wärmebildkamera überflog das Gebiet, Taucher der Bereitschaftspolizei suchten im eiskalten Wasser nach der Frau, Feuerwehren aus Zell, Margetshöchheim und Veitshöchheim waren im Einsatz. Die Suche nach der 21-Jährigen wurde am Mittwoch eingestellt.

    Gleichzeitig ermittelte die Kriminalpolizei im persönlichen Umfeld der vermissten Frau. Der Verdacht, dass die 21-Jährige am Leben sei, verhärtete sich zunehmend. Am Donnerstag konnte der Aufenthaltsort der Frau ermittelt werden, sagte Polizeisprecher Wolfgang Glücker auf Anfrage.

    Die Frau gab bei einem ersten Gespräch mit der Kriminalpolizei an, dass ihr Selbstmordversuch inszeniert war. Sie habe nicht damit gerechnet, dass dies eine derartig große Suchaktion auslösen würde, sagte sie der Polizei. Die 21-jährige Würzburgerin, die bei ihren Eltern wohnt, gab familiäre Probleme für ihren in Szene gesetzten Suizidversuch an. "Sie wollte Ruhe vor ihrer Familie haben", sagte Glücker.

    Bislang ist noch nicht klar, wer die Kosten für den Einsatz, die nach ersten Schätzungen im fünfstelligen Bereich liegen, übernehmen wird. Die Polizei wird dies auf jeden Fall prüfen.

    Wer zahlt für den Einsatz?

    Auch die Frage, inwieweit sich die 21-Jährige strafrechtlich zu verantworten hat, ist offen. "Der inszenierte Selbstmord ist kein Vortäuschen einer Straftat", sagte der Polizeisprecher. Auch das Bayerische Rote Kreuz (BRK) ist noch unschlüssig, ob es die Einsatzkosten in Rechnung stellen wird. BRK-Sprecher Paul Justice ist verärgert: "63 Ehrenamtliche waren bei klirrender Kälte umsonst im Einsatz", sagte er.

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