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BÜTTHARD: Der Widerspenstigen Verschönerung

BÜTTHARD

Der Widerspenstigen Verschönerung

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    Ganz nach Wunsch. Lorenz freut sich über die gelungene Verjüngung seiner Louisa-Marie.
    Ganz nach Wunsch. Lorenz freut sich über die gelungene Verjüngung seiner Louisa-Marie.

    Alte, zerlumpte, eher an Hexen erinnernde Personen aus Bütthard und den Ortsteilen Gaurettersheim und Tiefental wurden am Wochenende in eine Maschine gesteckt – und herauskommen junge zauberhafte Frauen.

    Das schier unglaubliche Wunder bewirkt die Altweibermühle, die nach siebenjähriger Pause von den Mitgliedern des Vereins für Heimatpflege wieder in Betrieb gesetzt worden ist. Mit der Altweibermühle erlebten einige Hundert zum Großteil bunt kostümierten Besucher eine Faschingsveranstaltung die in Bütthard Tradition und im Umkreis wohl einmalig ist.

    Bevor die Schar der Mitarbeiter, angeführt von Georg Balling, sich einen Weg hinauf auf die Mühle bahnt, bringt die Musikkapelle Bütthard unter der Leitung von Alfred Kemmer die Massen mit Stimmungs-und Schunkellieder in Bewegung. Mit der humorvollen Vorstellung der Akteure und ihrer verantwortungsvollen Aufgaben durch die Sprecher und die spaßige Erzählung der Mühlengeschichte steigt die Stimmung auf dem Marktplatz ebenso wie die Spannung auf den Einsatz der mit Planen und Plakaten verhüllten Verjüngungsmaschine.

    Testlauf mit Bürgermeister

    Für den angekündigten Testlauf muss wohl oder übel Bürgermeister Edwin Gramlich herhalten. Er wird gefesselt von den Gehilfen des Müllers und verschwindet unter dem Gejohle der Bevölkerung in der Mühle. Aus dem Inneren des Geräts kommen Motorengeräusche und unter großem Geschepper fliegen die bürgermeisterlichen Brocken in Form von Konfetti und Styroporflocken auf die Zuschauer.

    Als kurz darauf Ortsoberhaupt Gramlich die Mühle verlässt, hat er zwar äußerlich unverändert die Behandlung überstanden. Aber, oh Wunder, er wird von einer bezaubernden jungen Dame (Miriam Kraus) begleitet. Unverzüglich ging das Paar hinauf auf das Podium und absolvierte formvollendet seinen Walzer, bevor es Schlag auf Schlag weiterging mit der Gaudi, die er, wie der Bürgermeister später sagt, „gerne mitmacht.“

    Der erste Ehemann, der seinen Hausdrachen – es sind allesamt verkleidete Burschen – im Auto ankarrt, nahm das verjüngte Exemplar ebenso vor Freude strahlend in Empfang wie der Kunde, der sein grausliches Frauenzimmer mit dem Maibaumwagen regelrecht anliefert. Bevor es den Müllerknechten gelingt, das hexenähnliche Wesen aus der mit Spinnweben behängten Truhe herauszuzerren, bekommen sie es zunächst mit einem besonders rabiaten Frauenzimmer zu tun. Nachdem es sich zunächst vehement dagegen zur Wehr setzt ihren Platz auf der Kloschüssel zu verlassen, versucht es vergeblich sein Heil durch Untertauchen in der lachenden Menschenmenge. Die „Frau“ muss sich der Übermacht der Häscher ebenso geschlagen geben wie die vermummte Alte, die auf einen Liegestuhl direkt aus Malle auf den Büttharder Marktplatz transportiert wird.

    Das schaurige Exemplar, mit dem ein Kunde aus dem Hamburger Rotlichtmilieu per Motorrad mit Beiwagen vorfährt, entgeht der Behandlung in der Mühle ebensowenig wie die auf einer Krankentrage herbeigeschleppte Widerspenstige und die hässliche bessere Hälfte des Pizzabäckers.

    Bevor auch die letzten der sehr zufriedenen Ehemänner ihre schönen verjüngten Frauen in die Arme nehmen, brachte die Musikkapelle mit einer Polonaise noch mal gehörig Bewegung in die gesamte Narrenschar. Und auch als die Altweibermühle ihren Betrieb für die kommenden sieben Jahre einstellt, geht trotz der niedrigen Temperaturen auf dem Marktplatz die Faschingsparty munter weiter.

    Mitwirkende bei der Büttharder Altweibermühle Sprecher: Michael Pfrang, Sebastian Hehn, Martin Hemm und Michael Fellner. Mühlenpersonal: Lifttoni: Simon Brell, Faltenheini: Benedikt Hehn. Glättschorsch: Philipp Hensel. Hobelwilli: Lukas Kemmer. Dr. Mabuse: Manuel Kemmer. Rudi Rohrputzer: Christoph Zeuch; Otto Motor: Thomas Schenk; Diesel Motor: Christian Fuchs; Elektro Motor: Bassi Kemmer. Männer, Hexen und Mädchen: Murat Kemmer, Andreas Kemmer und Sina Hügel. Stagi Amon, Matthias Dürr und Katharina Schmitt. Patrick Fuchs, Michael Eckart und Chrissi Schmitt. Michael Walter, Andreas Eck und Anna-Lena Popp. Lorenz Brell, Simon Schwab und Louisa-Marie Moll. Justus Ernst, Dominik Schultz und Anneli Brell. Klaus Hofmann, Andre Kirchner und Daniela Liebenstein. Vater Abraham: Mike Clamydien. Helfer für alle Fälle: Yannik Pregitzer, Stefan Konrad, Jonas Kemmer, Philipp Konrad und Vincent Nieft. Unterstützer für den Mühlenbau: Gerüst Malerbetrieb Michael Fellner (Tiefental). Material und Werkzeug Zimmerei Bachert Bütthard.

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