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Die Drei von der Dreschmaschine

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Die Drei von der Dreschmaschine

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    Greußenheims Bürgermeister Bruno Scheiner hatte die Polit-Prominenz eingeladen. Stargast beim 1. Greußenheimer Dreschfest war freilich eine alte Dame: Sie erblickte das Licht der Welt 1951 in der Nähe von Schaffhausen am Rhein, macht ordentlich Krach und trug durch ihre Tätigkeit zum regen Leben auf dem einen oder anderen Bauernhof im Fränkischen bei. Ihr Erzeuger ist eine gewisse Firma Wöhrle. Es handelt sich um eine Dreschmaschine, wie sie wohl nur noch die Älteren unter uns kennen.

    Entdeckt wurde das einstige technische Wunderwerk von Bruno Scheiner auf dem Hof eines Landmaschinenhändlers in Holzhausen in der Rhön. Der musste das riesige Gerät irgendwo unterbringen, weil es nicht mehr im Freilandmuseum in Fladungen benötigt wurde. Der Mann war dankbar, dass Scheiner sie auf einem Tieflader zu sich nach Greußenheim holen ließ.

    Gut erhalten und voll funktionstüchtig war sie, lediglich ein paar Flachriemen mussten erneuert werden. Sie waren im Laufe der Zeit porös geworden. Nicht einmal ein paar kosmetische Aufbesserungen waren nötig.

    Gestern fütterten mutige Greußenheimer den Schlund des Monsters mit echten Garben. Die hatte vorher ein echter Greußenheimer Mähbinder gebunden. Der stand fast 40 Jahre in der Scheune von Hedwig Schraudt und ihrem mittlerweile verstorbenen Mann Werner.

    "Auch der rund 45 Jahre alte Mähbinder hat auf Anhieb störungsfrei funktioniert", begeistert sich der Landwirtschafts-Fan Scheiner. Er wertet das als Zeichen für die gute Pflege durch seine Besitzer.

    Ebenfalls tipptopp präsentierte sich der Lanz-Glühkopf-Bulldog aus dem Jahr 1956. Will man ihn zum Laufen bringen, muss der Glühkopf erst mittels einer ordentlichen Flamme erhitzt werden.

    Scheiner hat den Lanz ebenso erworben wie einen Hanomag-Traktor aus der Nähe von Traunstein. Der allerdings muss erst unters Messer sprich Schraubenschlüssel und ein farbiges Face-Lifting durchmachen. Es handelt sich um einen typischen Dreschbulldog mit etwa vier Litern Hubraum und 45 Pferdestärken. In den 50er-Jahren sah man diese Hanomags auch vor vielen Zirkus- oder Kirmes-Schausteller-Wagen.

    Der Kulturverein als Ausrichter des Dreschfestes freut sich über einen ordentlichen Erlös aus der Veranstaltung und die Tagespflegestätte Vinzentinum über die Hälfte davon. Der andere Teil wird für kulturelle Veranstaltungen für die Bevölkerung verwendet, verriet Scheiner.

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