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GAUKÖNIGSHOFEN: Die flehentlichen Bitten des Aquilin Bender

GAUKÖNIGSHOFEN

Die flehentlichen Bitten des Aquilin Bender

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    Gerhard Schwarz am Grab von Aquilin Bender, dem letzten Gaukönigshöfer Pfarrer aus dem Orden der Prämonstratenser.
    Gerhard Schwarz am Grab von Aquilin Bender, dem letzten Gaukönigshöfer Pfarrer aus dem Orden der Prämonstratenser. Foto: Foto: HANNELORE GrIMM

    Pfarrer Aquilin Bender, an den zwei renovierungsbedürftige Grabmale im Gaukönigshöfer Friedhof erinnern, wurde am 6. Mai 1761 in Würzburg geboren. Der Priesterweihe 1785 folgte der Eintritt in das Kloster Oberzell. Mit der Auflösung des Kloster 1803 mussten die Ordensleute ihren weißen Habit ab- und Priesterkleidung anlegen.

    Auch in Gaukönigshofen und den Dörfern rings herum verschwand der weiße Habit der Prämonstratenser-Mönche. Von einem Tag auf den anderen trugen Pfarrer und Kaplane die schwarze Kleidung der Weltpriester. So auch Aquilin Bender, der am 25. September 1803 Einzug in Gaukönigshofen hielt.

    In der Gemeinde vorgestellt wurde der Geistliche durch den „churfürstlichen Commisar“ Löwenheim. Die Vorstellungs-und Aufzugsgebühren zum Antritt des Pfarrers mussten auf Befehl des Commisars die Gemeinden Gaukönigshofen und Eichelsheim tragen.

    Drei Tage nach seinem Amtsantritt traten der Schultheiß und der Schullehrer von Eichelsheim an den Geistlichen mit der Bitte um einen Kaplan heran. Ein Kaplan für die Eicheseer, bedeutete damals, dass der beim Pfarrer in Gaukönigshofen wohnende Geistliche zum Gottesdienst nach Eichelsee zu Fuß gehen, reiten oder mit dem Fuhrwerk abgeholt werden musste.

    Da es nach der Auflösung keine Unterstützung mehr vom Kloster Oberzell gab, sah sich Bender nicht in der Lage, einen eigenen Pfarrer für Eichelsee zu erhalten. Er selbst musste sich zunächst seinen Lebensunterhalt finanziell oder in Sachwerten beschaffen oder erbetteln.

    Nachdem die Stelle 1823/24 wieder unbesetzt war, begründete Aquilin Bender seine flehentliche Bitte an das bischöfliche Ordinariat, um einen Kaplan nicht nur mit den Schwierigkeiten, mit denen er und die Gläubigen zu kämpfen haben. Bei der ein Jahr später wiederholten Bitte, klagte er über die üble Beschaffenheit seines rechten Fußes, wegen dem er nicht mehr gehen könne.

    Ob die Bitte erhört und ihm ein Kaplan geschickt wurde, das bleibt offen in der Geschichte, die Gerhard Schwarz aufgespürt hatte.

    Der letzte Pfarrer aus dem Orden der Prämonstratenser wurde 1826 trotz seiner Leiden zum Kapiteldefinitor des Dekanats Ochsenfurt ernannt.

    Nach seinem 23-jährigen Wirken in Gaukönigshofen ist er mit 68 Jahren am 13. Juni 1829 in Folge eines Schleimschlags (Erkrankung der Bronchien) gestorben.

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