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SOMMERHAUSEN: Die Gäste werden anspruchsvoller

SOMMERHAUSEN

Die Gäste werden anspruchsvoller

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    Fremdenverkehr als Standbein: Der Tourismus boomt in Franken. Claudia und Eberhard Benkert vom Kirschberghof in Sommerhausen investieren deshalb in den Bau eines neues Gästehauses, das den gestiegenen Ansprüchen der Reisenden gerecht wird.
    Fremdenverkehr als Standbein: Der Tourismus boomt in Franken. Claudia und Eberhard Benkert vom Kirschberghof in Sommerhausen investieren deshalb in den Bau eines neues Gästehauses, das den gestiegenen Ansprüchen der Reisenden gerecht wird. Foto: Foto: Claudia Schuhmann

    Vor fünf Jahren stand Claudia Benkert vor einer Entscheidung: Wie soll es mit dem Kirschberghof weitergehen? Das Anwesen ist einer von fünf Aussiedlerhöfen im touristisch geprägten Sommerhausen. Der Hof bietet Ferienwohnungen und Gästezimmer an. Claudia Benkert will diesen Erwerbszweig ausbauen. Derzeit entsteht ein separater moderner Gästetrakt, denn vom Tourismusboom in Franken profitiert auch ihr Unternehmen.

    2010 übernahm Claudia Benkert den Hof von ihrer Mutter. Und stellte fest, dass die Gäste heute andere Ansprüche stellen als zur Anfangszeit des Beherbergungsbetriebes. „Auch, wer eine Ferienwohnung mietet, möchte morgens ein Frühstück bekommen“, sagt Claudia Benkert. Früher, da sah man die Gäste kaum. Sie bezogen die Wohnung und versorgten sich selbst. Heute ist das anders. Ein neuer Frühstücksraum wurde nötig, und so hieß es für die Chefin: ganz oder gar nicht.

    Zunehmend anspruchsvolle Gäste – dieser Herausforderung müssen sich die Gastgeber in der Region stellen. Das bestätigt Susanne Müller, Geschäftsführerin der Fränkischen Weinland Tourismus GmbH. Wer hier urlaube, sagt sie, plane einen Genussurlaub, wolle vom Alltag abschalten und sich verwöhnen lassen. Solche Gäste suchen ein stilvolles und komfortables Ambiente. Ein Zimmer mit Dusche und WC reiche heute nicht mehr aus, um die Klientel der erholungssuchenden über 50-Jährigen zufriedenzustellen.

    Bewertungen im Internet

    Ohne Komfort, ein wenig Design und ohne zusätzliche Angebote geht es nicht in ihrer Branche, hat auch Claudia Benkert festgestellt. Immer wieder fragen Hausgäste nach einer Möglichkeit, auf dem Kirschberghof auch essen zu können. Nicht jeder möchte abends in den Ort hinunterfahren und sich dort ein Wirtshaus suchen. Deshalb hat Claudia Benkert eine Gastro-Genehmigung gleich mit beantragt.

    Immer wieder Zimmer zu renovieren und Angebote zu erweitern, sei heutzutage angesichts der Möglichkeiten des Internets unumgänglich, erzählt die Unternehmerin. Denn die Gäste informieren sich vor der Anreise in den Bewertungs- und Buchungsportalen im Internet. Auch Claudia Benkert registrierte vor einigen Jahren ihren Betrieb bei einem Online-Buchungsportal und verzeichnet seither einen stetigen Zustrom von Gästen aus aller Welt.

    „Sie kommen aus Asien, Brasilien, Australien oder den Niederlanden“, zählt sie auf. Aber die Gästebewertungen sind gnadenlos. Wenn nicht alles stimmt, sinkt die Punktzahl für den jeweiligen Betrieb in den Portalen, und dann hat der Betrieb ein Problem. Auch aus diesem Grund kommen Vermieter kaum umhin, ihr Angebot ständig zu erweitern und den Komfort zu steigern. In dieser Hinsicht habe sich im fränkischen Weinland in den vergangenen Jahren zum Glück sehr viel getan, lobt Susanne Müller. Auch außerhalb Würzburgs, etwa in Sommerhausen, Eibelstadt oder im Kitzinger Raum, seien viele ansprechende Angebote entstanden.

    Damit reagieren die Gastgeber auf die touristische Entwicklung im Bereich des Fränkischen Weinlandes. In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Gäste wie auch der Übernachtungen stetig gestiegen. Das verrät die Statistik, aus der unter anderem hervorgeht, dass im Jahr 2014 1,6 Prozent mehr Gäste den Landkreis Würzburg als Ziel gewählt hatten als noch 2013. Dieser Trend hält schon seit annähernd 20 Jahren an. Eine gewisse Größe, erklärt Susanne Müller, müssten die Betriebe aber aufweisen, um als wirtschaftliches Standbein zu dienen. Das hat Claudia Benkert erkannt und den kostenintensiven Erweiterungsbau in Angriff genommen.

    Belebung ländlicher Raum

    Auch der fränkische Weinbauverband habe sie in ihrem Wunsch nach einem Ausbau bestärkt, sagt sie. Ein modernes Gebäude aus Holz und Glas für den Gastro-Bereich entsteht derzeit neben dem Haupthaus, sowie ein weiterer Bau mit acht Doppelzimmern. In anderthalb bis zwei Jahren soll alles fertig sein. „Die Regierung von Unterfranken hat uns unterstützt, auch finanziell.“ Dort, sagt die Unternehmerin, lege man sich für die Belebung des ländlichen Raumes sehr ins Zeug. Und wie die Zahlen zeigen, haben die Bemühungen in der Region Erfolg.

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