Mit den Sanierungen von Kindergarten und Grundschule hat die Stadt Eibelstadt in den kommenden Jahren zwei große Projekte zu stemmen. Vor allem in der Schule ist ein Aufschub der Generalsanierung kaum mehr möglich, wie ein Rundgang durch die technischen Räume zeigt. Denn die Anlagen sind alt und teilweise marode.
Die Raumtemperatur vermittelt den Eindruck, als leiste sich die Grundschule eine eigene Sauna. Doch es ist nur die uralte Heizungsanlage, die in ihrem hohen Kellerraum diese enorme Hitze abstrahlt. Sogar der eiserne Handlauf am Treppengeländer erwärmt sich derart, dass er mit Vorsicht zu genießen ist. Hausmeister Holger Schenk zeigt das Gewirr von Leitungen an den Wänden und die vielen Handräder, mit denen die alte Anlage geregelt wird. Wie im Maschinenraum eines betagten Schiffes sieht es hier aus.
Rissige Rohrleitungen
Holger Schenk ist jedes Mal froh, wenn die Anlage zum Beginn der Heizperiode wieder anspringt. Dass sie noch lange durchhalten wird, bezweifelt der Hausmeister. Auch die Rohrleitungen sind alt und rissig. Aus einer tritt laufend Wasser aus, das aufgefangen werden muss. An das Leck unter dem Fußboden kommt man so ohne Weiteres nicht heran. Doch wenn alles nach Plan läuft, soll im Frühjahr 2017 mit den Arbeiten begonnen werden.
Zunächst war nur für die Kinder aus Sommerhausen, Winterhausen und Eibelstadt geplant worden. Diese Gemeinden gehörten bisher dem Schulverband Eibelstadt an. Als aber 2015 in Frickenhausen über die Zukunft der dortigen kleinen Grundschule diskutiert wurde, bedeutete das einen Stopp der Planungen in Eibelstadt. Dort musste man nun warten, ob sich Frickenhausen für einen Beitritt zum Schulverband Eibelstadt entscheiden würde, denn davon hing das künftige Raumkonzept ab.
Erweiterter Schulsprengel
Im Herbst 2015 kam es dann tatsächlich so. Am 1. August 2016 wird der Schulsprengel um Frickenhausen erweitert. Derzeit besuchen 174 Schüler die Grundschule in Eibelstadt. Jede der vier Jahrgangsstufen hat zwei Klassen. Wenn nun die Frickenhäuser dazu kommen, laut Bürgermeister Markus Schenk etwa 25 an der Zahl, wird die Schule rund 200 Kinder unterbringen müssen. Das Schulamt komme in seiner Prognose aufgrund gestiegener Geburtenzahlen und Zuzüge für die nähere Zukunft gar auf 255 Schüler, so Schenk. Ob und wie viele weitere Kinder durch die Ankunft von Flüchtlingen darüber hinaus zu erwarten sind, berücksichtigt diese Prognose noch gar nicht. Deshalb wird nun mit insgesamt zwölf Klassen geplant – drei Klassen pro Jahrgangsstufe.
Während der Sanierung der aus den 1960er, -70er und -90er Jahre stammenden Gebäudeteile können allerdings nicht alle Kinder in Eibelstadt unterrichtet werden. Die ersten und zweiten Klassen sollen ab dem Schuljahr 2016/17 weiter in Eibelstadt bleiben, die dritten und vierten müssen auf das Schulhaus in Frickenhausen ausweichen. Das bedeutet, dass alle Dritt- und Viertklässler aus Eibelstadt, Sommerhausen und Winterhausen dann mit dem Bus nach Frickenhausen fahren müssen.
„Für die Sommerhäuser und Winterhäuser macht das keinen großen Unterschied, die fahren ja jetzt auch schon“, sagt Schenk. Er hofft, dass bis Ende 2018 oder Anfang 2019 die Generalsanierung abgeschlossen sein wird und dann alle Schüler in Eibelstadt unterrichtet werden können. Diskutiert wird derzeit noch über die Mittagsbetreuung in der Grundschule. Ob es ein einheitliches Konzept für die ganze Verwaltungsgemeinschaft geben soll, sei noch offen, sagt Markus Schenk. Schon jetzt nehmen 60 Kinder das Angebot einer Betreuung am Nachmittag wahr. Die vier Gemeinden müssen sich nun entscheiden, ob alle Kinder gemeinsam in Eibelstadt oder in ihren jeweiligen Heimatorten betreut werden sollen. Dort ist das teilweise aber nicht einfach.
Sommerhausen etwa kann schon seit einiger Zeit nicht alle Kinder, die gerne kommen würden, in der Mittagsbetreuung im Kindergarten unterbringen.