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GERBRUNN: Die Partnerschaft lebt wieder

GERBRUNN

Die Partnerschaft lebt wieder

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    Beim großen Festakt in der Themarer Anne-Frank-Schule zum 1200-jährigen Jubiläum (von links): Klaus Hemprich, Gerbrunns damaliger Bürgermeister Hans Lorke, Landrat Thomas Müller, Ministerpräsident Bernhard Vogel und der Themarer Bürgermeister Klaus Rönick.
    Beim großen Festakt in der Themarer Anne-Frank-Schule zum 1200-jährigen Jubiläum (von links): Klaus Hemprich, Gerbrunns damaliger Bürgermeister Hans Lorke, Landrat Thomas Müller, Ministerpräsident Bernhard Vogel und der Themarer Bürgermeister Klaus Rönick. Foto: Archivfoto: Peter Thiel

    Es war vor 20 Jahren – am 1. Januar 1990 – als der Gerbrunner Gemeinderat Klaus Hemprich an der deutsch-deutschen Grenze entlang fuhr. Sein Auftrag: einen Partnerort in der DDR suchen. Im Werratal fand er die 3 000-Einwohner-Stadt Themar. Es entwickelte sich eine Partnerschaft, die bis heute anhält. Das Jubiläum wird am Tag der Deutschen Einheit mit dem früheren thüringischen Ministerpräsidenten Bernhard Vogel gefeiert.

    Es war eine Zeit des Aufbruchs, kurz nach dem Mauerfall 1989, in Ost und West. Die Menschen beiderseits der gefallenen Grenze interessierten sich brennend füreinander. Städtepartnerschaften schossen wie Pilze aus dem Boden. Wer etwas trödelte, hatte Schwierigkeiten, noch einen Partnerort zu finden.

    Klaus Hemprich und seinen Mitstreitern gelang es schließlich, eine Verbindung mit Themarern aufzubauen. Am 28. September 1990, noch vor dem Zusammenschluss von DDR und BRD am 3. Oktober, wurde ein Partnerschaftsvertrag zwischen Gerbrunn und dem thüringischen Ort unterzeichnet.

    Es folgte ein lebhaftes Miteinander, nicht nur bei den Offiziellen. Auch die Mitglieder der Vereine interessierten sich füreinander. Die Faschingsgesellschaften kooperierten, es gab Fußballspiele gegeneinander. Zum Muttertag 1990 kam die Themarer Jugendblaskapelle nach Gerbrunn.

    Die Gerbrunner leisteten Aufbauhilfe Ost: Sie kauften für die Themarer Verwaltung einen Fotokopierer. Die Sozialstation bekam einen fast neuen Wartburg mit den Wappen der beiden Gemeinden geschenkt. 200 Gerbrunner feierten 1996 gemeinsam mit den Themarern den 1 200. Geburtstag der thüringischen Stadt.

    Doch mit den Jahren ließ das Interesse vieler Gemeinden aneinander nach. Die meisten Partnerschaften zwischen Ost und West schliefen ein. Auch die zwischen Gerbrunn und Themar. Partnerschaften mit dem Ausland wurden einfach attraktiver.

    Doch seit zwei Jahren blüht die Beziehung zwischen beiden Orten wieder. Im Juni 2008 gründete sich der Partnerschaftsverein „Themar trifft Europa“ mit zehn bis 14 aktiven Mitgliedern. Die Idee: Man wollte die inzwischen weitreichenden Beziehungen des Initiativkreises Gerbrunn für Europäische Städtepartnerschaften (IGEP) nach Tschechien, Polen und Frankreich nutzen, um andere Europäer kennenzulernen.

    Bei den regelmäßigen Partnerschaftsfahrten und Treffen der Gerbrunner sind inzwischen immer ein paar Themarer dabei.

    Am 3. Oktober wird nun ab 20 Uhr in der Gerbrunner Mehrzweckhalle das 20-jährige Bestehen der wiederbelebten Beziehung gefeiert. Mit einem Festredner, der viel für den Vereinigungsprozess der beiden deutschen Staaten getan hat: Bernhard Vogel war von 1992 bis 2003 Ministerpräsident in Thüringen.

    Das Motto der Veranstaltung lautet: „Zwanzig Jahre deutsche Einheit, zwanzig Jahre innerdeutsche Städtepartnerschaften – Standortbestimmung und Zukunftsperspektiven“. Zum Thema werden neben Bernhard Vogel und politisch Verantwortlichen auch die Partnerschafts-Vorsitzenden Peter Thiel vom IGEP aus Gerbrunn und Sabine Müller aus Themar sprechen.

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