„40 Jahre Puppenkünstlerin und 25 Jahre Puppendoktorin, das ist ein Grund zum Feiern und zum Abschied nehmen“, meint Monika Vetter mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Die Puppen- und Teddykünstlerin hat etwas Neues für sich entdeckt. Beim Frühlingsmarkt am 26. März in Veitshöchheim tritt sie zum letzten Mal als „Puppendoktorin“ auf.
Vor vier Jahrzehnten hatte die gebürtige Regensburgerin für ihre damals kleinen Töchter mit dem Nähen von Puppen und Bären angefangen. Daraus ist ein Hobby geworden, mit dem die Bergtheimerin zahlreiche Künstlerpreise in Bregenz am Bodensee und im südthüringischen Sonneberg gewonnen hat.
Das Haus des Ehepaars Vetter in Bergtheim quillt vom Keller bis zum Dach über von Puppen und Bären mit lachenden Gesichtern. Monika Vetter hat Puppenkurse angeboten, stellte auf Märkten in Volkach, Bergtheim, der Weißen Mühle in Estenfeld oder Veitshöchheim aus und hat viele ihrer kreativen Werke verkauft.
Die Hobbykünstlerin kann mehrere Medaillen in Gold, Silber und Bronze vorweisen. Sie ist in Fachzeitschriften wie „Dollami“ portraitiert worden und hat bei Ausstellungen Publikumspreise gewonnen. Ihr größter Erfolg war der Sieg beim Europäischen Wettbewerb mit 16 Nationen im Bregenzer Festspielhaus im Jahr 1999.
„Viele Puppenmütter kommen mittlerweile mit ihren kranken Puppenkindern zu mir nach Hause“, erzählt sie. Leider gebe es immer weniger Ersatzteile für Puppen. Auch das sei ein Grund, langsam aufzuhören. Ihre Nähmaschine wird aber weiterhin rattern. Im Moment näht die Bergtheimerin hübsche Stofftaschen mit Innentaschen. „Um Plastiktüten zu vermeiden“, sagt sie.
Außerdem hat sich Monika Vetter vermehrt dem Schmuckdesign zugewandt. Sie fädelt hübsche Ketten und Armbänder auf. Gern nach Wunsch und passend zu einem Kleidungsstück. Das „Ketten machen“ sei nicht so aufwändig wie das Herstellen der Puppen mit Biskuitporzellan, Nesselstoffen, Füllmaterial und Kleidungsstücken.
„Ich hatte viel Freude an meinen Puppen und Teddys“ gesteht Monika Vetter. Aber nun sei aufgrund mancher Altersbeschwerden die Zeit des Abschiednehmens gekommen. Im Kleinen und Privaten bleibt ihr das Kreativ-Sein ja erhalten.
Auf den Frühlingsmarkt im Haus der Begegnung bei der Vituskirche in Veitshöchheim freut sie sich dennoch. Kreative Menschen aus der ganzen Umgebung werden sich und ihr Hobby dort zwischen 11 und 17 Uhr vorstellen. Der Eintritt der Ausstellung der Kolpingfamilie mit vielfältigen Dekorationen, Schmuck, Bildern, Karten, Tüchern, Strick- und Näharbeiten ist frei.