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WÜRZBURG: Die Revolution im Theatersaal

WÜRZBURG

Die Revolution im Theatersaal

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    „Hoch lebe die Revolution!“: Die Werkstattbühne zeigt im April und Mai eine poetisch-politische Collage über den kubanischen Revolutionär Che Guevara.
    „Hoch lebe die Revolution!“: Die Werkstattbühne zeigt im April und Mai eine poetisch-politische Collage über den kubanischen Revolutionär Che Guevara. Foto: Foto: Norbert Schwarzott

    Eines der wohl bekanntesten Porträtfotos des 20. Jahrhunderts prangt über der Bühne und auf dem Programmheft der Würzburger Werkstattbühne: Che Guevara, Guerrillero Heroico, von Alberto Korda. Selbst für die Nicht-68er sind mit diesem Foto viele Assoziationen verknüpft. Mit „Viva la revolución“ hatte eine poetisch-politische Collage über Che Guevara in der Werkstattbühne Premiere.

    Die Farbe rot dominiert die Bühne (Bühne: Deborah Kötting), ansonsten dienen nur einige Tafeln zum Anschreiben der Revolutionsparolen (Leistet Widerstand!, Nieder mit den USA etc.) und Podeste als Spielfläche. Und das ist völlig ausreichend. Die Texte von Che Guevara sowie diversen Dichtern und Revolutionären (von Pablo Neruda bis Bertolt Brecht) stehen im Mittelpunkt. Nachgezeichnet wird das Leben des legendären kubanischen Revolutionärs Che Guevara. Daneben gibt es zahlreiche Exkurse, so beispielsweise eine kleine Waffenkunde (Wie baue ich eine Handgranate oder einen Molotowcocktail?), die Erklärung, was ein Guerillero eigentlich ist oder eine Friedrich-Engels-Ökonomiekunde.

    Laut muss es schon zugehen bei einer Revolution, aber in „Viva la revolución“ leidet unter der Lautstärke oft die Verständlichkeit, so zum Beispiel wenn das Originallied im Hintergrund läuft, der Chor auf spanisch mitsingt und gleichzeitig die deutsche Übersetzung ins Mikrofon gesprochen wird. Gekonnt führt Regisseur Wolfgang Schulz seine Schauspielerinnen und Schauspieler auf der kleinen Bühne durch den Raum – lässt auf der Bühne keine Langeweile aufkommen (Tanzeinstudierung: Maria Anselma Gonzalez de Schwaller). Da wird zu lateinamerikanischen Rhythmen bei der Premiere auch der städtische Kulturreferent Muchtar Al-Ghusain für einen Mambo auf die Bühne gebeten.

    Eine geistige Hochleistung vollbringen die zehn Akteure des Abends, die zwischen Guerilleros und verschiedenen Einzelrollen hin und her wechseln: Marina Gebert, Ana Maria Lopez, Iris Schellhorn, Christina Strobel, Marina Weber, Gerasimos Bekas, Uwe Bergfelder, Stephan Ladnar, Micha Schwemmer und Lukas Weidinger. Die zu bewältigende Textmenge in zwei Sprachen ist enorm und strengt wegen ihrer Komplexität zum Teil schon beim Zuhören an. Auch das synchrone Sprechen im Chor funktioniert reibungslos.

    Mit über zweieinhalb Stunden hätte „Viva la revolución“ ein paar Striche oder zumindest die Streichung der Zwischenspiele vertragen. Lang anhaltender Beifall für einen dennoch durchaus interessanten und informativen Theaterabend.

    Weitere Vorstellungen: 14./ 16./ 17./ 18./ 21./ 23./ 24./ 25./ 28. April und zusätzliche Termine im Mai. Karten Tel. (0931) 59400 oder tickets@werkstattbuehne.com

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