Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Ochsenfurt
Icon Pfeil nach unten

GAUKÖNIGSHOFEN: Die Sache mit dem Problem-Biber

GAUKÖNIGSHOFEN

Die Sache mit dem Problem-Biber

    • |
    • |
    Abgeholzt: Die Gehölzschnitte, die Bernhard Rhein begutachtet, gehören zu der Maßnahme, durch die der Biber, der am Thierbach bei Rittershausen unübersehbare Spuren hinterlassen hat, aus seinem Revier vergrämt werden soll.
    Abgeholzt: Die Gehölzschnitte, die Bernhard Rhein begutachtet, gehören zu der Maßnahme, durch die der Biber, der am Thierbach bei Rittershausen unübersehbare Spuren hinterlassen hat, aus seinem Revier vergrämt werden soll. Foto: Foto: HANNELORE GRIMM

    „Vergrämen“ heißt das Zauberwort, mit dem ein Biber dazu bewegt werden soll, aus seinem bisherigen Revier im Thierbach bei Rittershausen in ein weiter von der Ortschaft gelegenes Bachstück umzuziehen.

    Das aktive Tier hält Bürgermeister Bernhard Rhein seit seinem Einzug im Herbst 2012 auf Trab. Der Biber fällt nicht nur Bäume und gräbt tiefe Löcher in die Uferböschung, sondern er sorgt auch für Probleme in dem wasserarmen Gebiet.

    Gefahr durch Keime

    Wie Bernhard Rhein erklärt, wird die Gemeinde durch so genannte Flachbrunnen mit Wasser versorgt. Durch die rege Bautätigkeit, mit der der Biber das Wasser aufstaut, besteht die Gefahr, dass die Flachbrunnen geflutet und dadurch mit Keimen belastet würden.

    Des Weiteren wird der weitgehend renaturierte Zeilweidenbach teilweise durch Rohre in den Ort geleitet. Durch diese Rohre, die auch über Privatgrund verlaufen, würde, so der Bürgermeister, nach Angaben der Hausbesitzer das aufgestaute Wasser in die Keller gedrückt.

    Nachdem der im Vorjahr vorgenommene Versuch, den Biberdamm immer wieder auf eine unschädliche Höhe abzutragen, und auch der Einbau von Drainagerohren nicht den erwünschten Erfolg gebracht haben, bleibt nichts anderes übrig, als den fleißigen Nager aus seinem Revier zu vertreiben.

    Aktion genehmigt

    Von „Vergrämen“ sprechen die Fachleute, die kürzlich zum Ortstermin am Thierbach zusammentrafen. An der Besprechung nahmen neben Bernhard Rhein und seinem Bauhofmitarbeiter Roland Trunk, die Mitarbeiter des Landratsamtes Würzburg Erhard Heinle, Roland Möschle und Friederike Kalabis, Daniela Strigl und Sabrina Götz von der Regierung von Unterfranken, Dieter Hauck vom Wasserwirtschaftsamt, Biberberater des Landkreises Würzburg Manfred Moras sowie der Landesbiberbeauftragte Gerhard Schwab (Deggendorf) teil. Das Vergrämen des Bibers, das als Ergebnis dieser Besprechung außer Frage stand, wurde zwischenzeitlich vom Landratsamt genehmigt. Am Thierbach, an dem unzählige Löcher von seinen Behausungen und zahlreiche gefällte Bäume von dem Leben des Bibers zeugen, ist der Staudamm bereits entfernt. Des Weiteren haben die Mitarbeiter des Wasserwirtschaftsamtes Sträucher geschnitten und einige Bäume auf „Stock gesetzt“, um dem Biber die Nahrungssuche zu erschweren und ihn aus seinem Revier zu vergrämen. Das Baumaterial des Staudammes wird, so Bernhard Rhein, in einigen hundert Metern Entfernung in Richtung Eichelsee in den kleinen Thierbach eingebracht. Statt des bisherigen Reviers, an dem selbst die dickste alte Kopfweide gegen die Biber-Zähne keine Chance zum Überleben hatte, wird dem Tier ein neues Gebiet zur Verfügung gestellt. Damit so Bernhard Rhein, gehört der „Problem-Biber“ hoffentlich bald der Vergangenheit an.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden