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Zellerau: Die Sendung mit der Maus erklärt die Wirtschaft

Zellerau

Die Sendung mit der Maus erklärt die Wirtschaft

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    Christoph Biemann – bekannt als Christoph aus der Sendung mit der Maus – spracht am Sonntag beim Tag der offenen Tür der IHK in Würzburg darüber, wie man einfach erklärt. Foto: Daniel Peter
    Christoph Biemann – bekannt als Christoph aus der Sendung mit der Maus – spracht am Sonntag beim Tag der offenen Tür der IHK in Würzburg darüber, wie man einfach erklärt. Foto: Daniel Peter

    Sein Lieblingsversuch animiert zum Nachahmen. Christoph Biemann füllt ein Glas mit Wasser, legt ein dünnes, buntes Papier darauf und dreht es im Handumdrehen auf den Kopf. Anschließend lässt er das Glas unten los - und hält es nur noch oben fest. Wie von Geisterhand bleibt das Stückchen Papier an der Öffnung kleben und lässt keinen Tropfen Wasser durch.

    "Das Glas könnte bis zu zehn Meter hoch sein und würde dem Wasser trotzdem standhalten. Der Luftdruck macht es möglich. Denn Luft ist nicht nichts", erklärt Biemann, bekannt aus der Sendung mit der Maus. Biemann hat sich von Köln auf den Weg nach Würzburg gemacht, weil er gefragt worden sei und ‚ja‘ gesagt hätte. Die IHK Würzburg-Schweinfurt feiert heuer ihr 175-jähriges Bestehen - und veranstaltet aus diesem Anlass viele Sternstunden. Heute steht der Tag der offenen Tür am Sitz in der Mainaustraße auf dem Programm.

    Selfie-Wünsche mit Christoph Biemann

    "Sie werden sich vielleicht fragen: ‚Was hat Christoph mit der IHK zu tun?‘", mutmaßt deren Präsident Otto Kirchner zu Beginn. "Die Antwort heißt: ‚Wirtschaft ist bisweilen kompliziert - wie Vieles im Leben. Gut also, wenn man die Dinge einfach erklären kann.‘" Wie einfach erklären gehe, so der Unternehmer aus den Haßbergen weiter, wisse kaum jemand besser als die Macher der Sendung mit der Maus.

    Biemann ist bei strahlendem Sonnenschein zeitig in die Zellerau gekommen - stilecht, mit Schnauzbart und in einem grasgrünen T-Shirt. So wie man ihn sonntags aus dem Fernsehen kennt. Jung und Alt bitten den unkomplizierten Mitsechziger, der seit Jahrzehnten diese Unterhaltungssendung bereichert, um ein Selfie. "Ich habe sogar einmal gehört, dass inzwischen mehr Eltern als Kinder zuschauen - oder zumindest genauso viele", sagt Kirchner.

    Und was macht Biemann im IHK-Innenhof außer den Fotos? Er erklärt: "Ein Pfeifton entsteht, wenn Luft durch ein zu enges Loch geblasen wird. Das ist so, als wenn sich zu viele Menschen durch eine zu enge Tür quetschen wollen." Je nachdem, wen man anspreche, könne dieses Bild schon ausreichen, um Pfeifen zu erklären.

    Die Macher der Sendung sind Rosinenpicker

    Im Hintergrundgespräch macht Biemann deutlich, auf was es daneben noch ankommt. "Man muss neugierig sein und einer Frage intensiv nachgehen - auch wenn die Antwort schon mal im Sande verlaufen kann." Zum Beispiel? "Warum spucken Fußballer auf den Rasen?" Dafür habe man keinerlei stichhaltige Anhaltspunkte gefunden - und die Idee für ein Erklärstück in der Sendung mit der Maus wieder fallen gelassen. Wesentlich erfüllender sind dagegen die Fälle, in denen Fragen von Kindern kommen, die man vollumfänglich beantworten kann - so wie die von dem Mädchen, das in der vollen Badewanne jedes Mal einen Viererpasch gewürfelt hat.

    Biemann zeigt den Kindern (und Erwachsenen) bei der IHK den dazugehörigen Film. Die Würfel werden im Trockenen ausprobiert, aufgeschnitten, unters Mikroskop gelegt, geröntgt, ins CRT geschoben. Erst ganz am Ende wird klar: unter den vier Punkten sind speziell in diesen Würfeln besonders viele Luftblasen, die im Wasser nach oben steigen und daher die Würfel des Mädchens jedes Mal bei "vier" landen lassen. "Wir bei der Maus haben das Glück", sagt Biemann, "keine Lehrpläne abarbeiten oder bestimmte Inhalte erzählen zu müssen. Wir sind Rosinenpicker. Und manchmal hilft uns auch der Zufall, eine spannende Geschichte zu finden."

    Wie blaue Zuckerwatte entsteht

    Auch auf die Experimente, die Biemann seinem gespannten Publikum in Würzburg zeigt, ist er teils zufällig gestoßen, für diesen besonderen Anlass hat er sie akribisch vorbereitet - genau wie der Gastgeber seinen Tag der offenen Tür. So durften sich die Kinder nicht nur die Welt erklären lassen, sondern auch selbst Hand anlegen - etwa einen Miniatur-Tanklaster aus Stahl zusammenschrauben oder eine Drohne mit einer Virtual-Reality-Brille fliegen lassen.

    Die Älteren konnten ein mainfränkisches Quiz im Günther-Jauch-Stil absolvieren oder sich in der Weinschule von Sommeliers in die Geheimnisse eines Sensoriktests einweihen lassen. Wie entsteht Zuckerwatte? Das wäre sicher auch eine Frage für Christoph von der Sendung mit der Maus. Die angehenden Süßwarentechnologen, ein moderner IHK-Ausbildungsberuf, wissen das schon. Sie kredenzten den Kleinsten blaue Zuckerwatte - blaue Zähne und Zungen inklusive...

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