"Verkehrssicherung für das Grundstück Fl.Nr. 3496/1 Gemarkung Veitshöchheim" lautete der Tagesordnungspunkt 6 der Ferienausschuss-Sitzung vom 20. August 2024. Die Verkehrssicherung entpuppte sich als für die Gemeinde sehr kostspieliges Unterfangen. Wie Bürgermeister Jürgen Götz vortrug, sind in der Vergangenheit beim Rad- und Fußweg entlang der B 27 im Bereich zwischen Zieblandstraße und Gemarkungsgrenze zu Thüngersheim aus der angrenzenden, über vier Meter hohen, fast senkrechten Felswand zum wiederholten Mal Steinbrocken auf den der Gemeinde gehörenden Mehrzweckweg gefallen.
Das Problem ist nicht neu. Nach Recherchen hatte das Landratsamt Würzburg den Rad- und Fußweg bereits von Mitte Januar bis Ende Februar 2008 wegen Steinschlags total gesperrt. Alle lose sitzenden Steine wurden damals per Hand abgebrochen. Im Gegensatz zum Vorgehen im Jahr 2008 stimmte nun der Ferienausschuss auf Vorschlag des Staatlichen Bauamtes zu, eine nachhaltige Absicherung gegen Steinschlag durch eine Vernetzung mit einem hochfesten Stahldrahtgeflecht auf einer Fläche von 460 Quadratmeter und zwei 1,5 Meter hohe, 30 Meter und 50 Meter lange Abrollschutzzäune vorzunehmen.
Staatliches Bauamt unterstützt die Gemeinde
Die Maßnahme soll im Herbst / Winter 2024 durch das Staatliche Bauamt ausgeschrieben und ab Ende Januar 2025 umgesetzt werden. Die geschätzte Dauer der Baumaßnahme beläuft sich auf etwa fünf Wochen. Der Mehrzweckweg bleibt während der Bauzeit für alle Verkehrsteilnehmer gesperrt.
Während der Mehrzweckweg 1998 vom Bund der Gemeinde kostenneutral überlassen wurde, blieb der Hangbereich im Besitz des Bundes. Nach geltender Rechtsprechung, so der Bürgermeister, würden Sicherungsmaßnahmen alleine der Gemeinde als Wegebesitzer obliegen.
Das Staatliche Bauamt Würzburg habe sich aber bereit erklärt, für die Gemeinde die Felssicherungsmaßnahme zu planen, auszuschreiben und die Bauleitung zu übernehmen, ohne Kosten für diese Tätigkeit gegenüber der Gemeinde in Rechnung zu stellen. Es trage ferner im Rahmen der Felssicherungsmaßnahme die Kosten für die Beräumung des Felshangs oberhalb des Mehrzweckweges in Höhe von 13.000 Euro. Die Gemeinde Veitshöchheim hat dagegen voll die auf 165.000 Euro geschätzten Kosten für die Errichtung der Sicherungsbauwerke im Felshang oberhalb des Mehrzweckwegs zu übernehmen.

Der Ferienausschuss stimmte weiter dem Angebot des Staatlichen Bauamtes zu, das Hanggrundstück kostenneutral der Gemeinde Veitshöchheim zu übereignen. Dadurch gehen die Sicherungsbauwerke in das Eigentum der Gemeinde Veitshöchheim über und sind durch diese zu unterhalten. Dadurch sei die Verantwortlichkeit für die Verkehrssicherung des Mehrzweckweges klar geregelt, weitere komplizierte Vereinbarungen zu den Sicherungsbauwerken nicht mehr nötig.
In der Diskussion hatte CSU-Fraktionssprecher Marc Zenner zunächst angesichts der hohen Kosten Bedenken angemeldet und die Meinung vertreten, dass die Gemeinde zivilrechtlich nicht für Schäden durch herabfallende Steine haftbar gemacht werden könne, wenn sie das Schild "Vorsicht Steinschlag!" aufstelle. Er trug dann aber am Ende der Diskussion den einstimmig gefassten Beschluss mit, dass hier bei der Abwägung dem Schutz der Radfahrer und sonstigen Passanten der Vorrang einzuräumen sei.