Die Touristinformation Creglingen freut sich, wenn Touristen auf der Romantischen Straße die Herrgottskirche im Münstertal mit ihren vier Altären besuchen und vor allem den Marienaltar des fränkischen Meisters Tilman Riemenschneider bewundern. Seit der Kirchenrenovierung im Jahr 2011 setzt ein neues Beleuchtungskonzept das international bekannte Kunstwerk unabhängig von Jahreszeit und Sonnenstand zu jeder Zeit ins rechte Licht.
Das heißt aber auch, dass der Altar den Gästen aus aller Welt in einer Weise präsentiert wird, in der der Künstler sein Werk nie gesehen hat. Die natürliche Lichtwirkung, die Riemenschneider bei seiner Arbeit berücksichtigt hat, tritt in den Hintergrund. Anfang Juli, in der Zeit der mittelalterlichen Wallfahrten, wird deshalb an jedem Abend eine Stunde vor der Schließung die elektrische Beleuchtung ausgeschaltet.
Bis zum 10. Juli gibt es diese „Stunde des natürlichen Lichts“ von 17 bis 18 Uhr, so die Touristinformation in ihrer Pressemitteilung. Die Farbe des Holzes und der räumliche Eindruck der äußert fein und detailliert ausgearbeiteten Schnitzerei verändern sich im Abendlicht auf interessante Weise, heißt es in der Mitteilung weiter. Wer kurz vor 17 Uhr kommt, kann beide Lichtvarianten miteinander vergleichen.