Samstag, 21 Uhr: Einige hundert Menschen, die meisten jung und in bayerischer Volkstracht, genießen den lauen Abend im Freien. Im Zelt sind nahezu alle Bänke besetzt, vor der Bühne gibt es noch Stehplätze. Eine Kuh im Bühnenbild mit leuchtend roten Augen blickt von oben auf die Menge – das Markenzeichen der Musiker aus Troglau in der Oberpfalz.
Die lassen indes noch auf sich warten. Um 21.30 Uhr, wird der Geräuschpegel im Zelt höher, Pfiffe ertönen, die Menge wird ungeduldig. Dann plötzlich klingen Kuhglocken aus dem Lautsprecher, wenige Minuten später hüpft Frontmann Domml auf die Bühne. In Krachlederner, Seppl-Hut und weißem Hemd begrüßt er die Gäste: „Einen wunderschönen guten Abend, Servus alle beinander.“ Das Publikum grölt bereits.
Und schon bei den nächsten Songs haben die sechs Oberpfälzer Volksmusik-Rocker ihre Fans voll im Griff, feuern sie zum Trinken an und fahren mit ihnen zwar nicht Schlitten, dafür aber Bob mit Rechts- und Linkskurven sowie Doppelhopsern, während sie selbst schon ihre weißen Hemden bis auf die Haut durchgeschwitzt haben. Die Menge tobt.
Bis 1.30 Uhr rocken die sechs Jungs mit ihrer wilden, lautstarken Mischung aus Heavy Metal und Volksmusik. Die Fans, zum Teil von weit her angereist, sind vollauf begeistert.
Und auch Hans Wißmann, der das Fest bereits zum 39. Mal organisiert, ist rundum mit dem Auftakt des 91. Gauvolksfestes zufrieden. Seit fünf Jahren ist er zwar im Ruhestand, doch das Fest sei ihm so ans Herz gewachsen, dass er das gerne macht. Für seinen Verein, die Feuerwehr Röttingen, ist auch Bürgermeister Martin Umscheid an diesem Abend tätig. In der Bar mixt er kühle Erfrischungen. Bis 3 Uhr morgens, dann heißt es für ihn und sein Team Feierabend. Bis zum nächsten Wochenende, wenn das Gauvolksfest in die zweite Runde geht.