"Sieben Projekte werden derzeit von der Initiative against Aids & global Infactions unterstützt, eines davon soll im Würzburger Sammellager für Flüchtlinge angesiedelt werden. Gesundheitskurse sollen dort einge- richtet werden. Die Migranten, die in Würzburg auf ihre Rückkehr warten, sollen in den kommenden Monaten Wesentliches zur Gesund- heitsvorsorge lernen, wobei es vor allem um den Schutz vor Infek- tionskrankheiten wie HIV, Tuberku- lose und Hepatitis in ihrem Heimat- land geht.
Die von Frankfurt aus gestartete In- itiative ging aus der Erkenntnis hervor, dass deutschen Patienten mit HIV inzwischen gut geholfen werden kann, während es dringend notwendig sei, afrikanische, asiati- sche und osteuropäische Migranten in Deutschland sowie Menschen in HIV-Endemiegebieten zu unterstüt- zen. Die meisten deutschen Patien- ten können mit den heute zur Ver- fügung stehenden Medikamenten laut Klinker 20 bis 40 Jahre lang leben, ohne dass Aids ausbricht. Die langjährige Erfahrung in der Be- handlung von Menschen, die sich mit dem HI-Virus angesteckt haben, wollen die insgesamt acht in IAAGI zusammengeschlossenen Ärzte nun weitergeben. Ende September 2005 wurde die Initiative in Frankfurt erstmals vorgestellt.
An der Frankfurter Uni-Klinik ist die
deutschlandweit größte HIV-Ambu-
lanz angesiedelt, auch hier stammt
bis zu einem Viertel der Patienten
nicht aus Deutschland. Dringend
notwendig sind Hilfen für Men-
schen aus HIV-Endemiegebieten,
weil eine falsche oder unzurei-
chende Therapie zur Entstehung
gefährlicher, resistenter HI-Viren
führt. Schon heute wiesen bis zu 15
Prozent der neu infizierten Männer
und Frauen, die in deutsche HIV-
Ambulanzen kommen, resistente
Viren auf. Für sie stehen nicht mehr
rund 20, sondern nur noch etwa
zehn wirksame Medikamente zur
Verfügung, was die Therapie deut-
lich erschwert." Gespräch: tap