Das hat eine Untersuchung durch die Materialprüfungsanstalt der Uni Stuttgart ergeben. Die Experten um Dr. Simon Aicher schauten sich seit Dienstag im Gebälk der 1975 gebauten Halle um.
Ihr Zustand "ist nicht schlecht", sagte Aicher bei einer Besichtigung. Der Abteilungsleiter für Holzbau war am späten Mittwochnachmittag zu seinen Kollegen gestoßen, nachdem er Hallen unter anderem in Kitzingen und Kürnach unter die Lupe genommen hatte.
Gängige Konstruktion
In der Ochsenfurter Dreifach-Sporthalle galt es in erster Linie, die fünf knapp 30 Meter langen Holzbalken zu untersuchen, die das Flachdach tragen. Diese mannshohen Balken bestehen aus vielen zusammen geleimten Brettern und werden als Brettschichtholz oder Leimbinder bezeichnet. Nach Aichers Worten handelt es sich bei der Halle in der Fabrikstraße um eine gängige Konstruktion.
Ganz ohne Makel sind die Balken allerdings nicht. Aichers Kollegen fanden an einigen Stellen millimetergroße Risse. Sie seien aber unbedenklich und könnten zugeklebt werden, so Aicher. Gestern Nachmittag bekam Bürgermeister Peter Wesselowsky von ihm grünes Licht, die seit Tagen gesperrte Dreifach-Halle wieder für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Am heutigen Freitag werde sie gereinigt, damit die Sportveranstaltungen des TV Ochsenfurt am Wochenende wie geplant über die Bühne gehen können, so Wesselowsky gegenüber der MAIN-POST.
Schriftliche Auswertung
Der Bürgermeister will nun eine schriftliche Auswertung der Untersuchung abwarten, bevor voraussichtlich während der Sommerferien die Reparaturen am Gebälk der Halle ausgeführt werden. Wieviel Aichers Arbeit kosten wird, ist laut Wesselowsky noch nicht klar. Es stünden aber etwa 6500 Euro im Haushalt bereit.
Der Stuttgarter Experte ist derzeit ein sehr gefragter Mann. Nach eigener Aussage nimmt er pro Woche durchschnittlich 15 Hallen in Süddeutschland unter die Lupe. Die Materialprüfungsanstalt ist laut Aicher in Deutschland die einzige Einrichtung, die die so genannte Leimgenehmigung für Holzbauten vergibt.