(su) Im Alter von 88 Jahren ist Hugo Hemm, der letzte Ehrenbürger der Gemeinde, verstorben. Geboren in Würzburg, erlernte er den Beruf des Steinmetzes im elterlichen Betrieb in Gaubüttelbrunn. In Aschaffenburg absolvierte er die Meisterprüfung, dem sich ein Bauingenieurstudium anschloss.
Hugo Hemm war mit Leib und Seele Natursteinunternehmer. 1954 gründete er das Natursteinwerk Hugo Hemm, dem er 1961 die Werksteinbetriebe GmbH in Heidingsfeld angliederte. 1977 kaufte er die Unternehmen Carl Schilling und Kirchheimer Kalksteinwerke dazu. Etwa 150 Mitarbeiter standen zur Blütezeit in seinen Werken in Lohn und Brot. Besonders stolz war Hemm darauf, dass er über 100 Lehrlinge im Steinmetzberuf ausgebildet hat.
Die besonderen Verdienste Hemms um die Natursteinindustrie, um die Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen sowie um die Restaurierung historischer Bauten wurden 1981 mit der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes gewürdigt. Der Gemeinde Kirchheim stellte er häufig Maschinen zur Verfügung, so bei der Erstellung der Freizeitanlage an der Egenburger Straße. Der Kirchengemeinde stiftete er das vom Bildhauer Joseph Krautwald geschaffene große Kreuz am Friedhof sowie das Priestergrab. Groß war sein Engagement für den Erhalt des Alten Rathauses im Ortsteil Gaubüttelbrunn. Mit einem Geldbetrag und einem Erbbaurechtsvertrag hatte er großen Anteil daran, dass das Gebäude aus dem 15. bis 16. Jahrhundert nicht an das Freilandmuseum Fladungen verkauft wurde. Für dieses Engagement würdigte die Gemeinde ihn 1985 als Ehrenbürger.
Zeit seines Lebens hielt ihm seine Ehefrau Erna den Rücken für seine beruflichen Aktivitäten frei. Das Requiem mit anschließender Beerdigung findet am Mittwoch, 4. Februar, um 14.30 in der St.-Michaels-Kirche in Kirchheim statt.