Selbstgebackene Nussecken und Kaffee, Wienerle und dergleichen: die Bürgerversammlung mit der Bewirtung des 1. FC Eibelstadt in der Dreifeldhalle zog um die 250 Bürgerinnen und Bürger an. Die Eibelstadter Themen betrafen die großen Konzepte für Wärme, Energie, Starkregen.
Sowohl die Gewerbesteuer- als auch die Einkommensteuer-Grafiken zeigen für 2024 in Eibelstadt weiter leicht nach oben. Was Kämmerer Stefan Schmidt und Bürgermeister Markus Schenk vortrugen, zeigte, dass die Tilgung von Krediten für die Bauten Dreifeld-Sporthalle, Kindergarten und Schule vorankommt (Rest: 4,3 Millionen Euro) und die Pro-Kopf-Verschuldung – aktuell 1348 Euro–weiter gesunken ist. Die Rücklagen der Stadt allerdings auch, Rest: 365.000 Euro.
Für die Fertigstellung des Feuerwehrhauses und weitere Investitionen wird man um neue Kredite nicht herumkommen. Wie sehr die Feuerwehr gebraucht und geschätzt wird, hatte sich andererseits der Rückblick gezeigt, bis hin zu 784 Stunden Hochwasserhilfe in Sickershausen, Etwashausen und Günzburg; das 150-jährige Gründungsjubiläum als das große Fest des Jahres nicht zu vergessen.
Die Baumaßnahmen des vergangenen Jahres
Sehr gute Nachrichten gab es zu den Beiräten aus der Bürgerschaft, vor allem dem jüngst gebildeten Jugendbeirat der Stadt, mit derzeit fünf Jugendlichen. Als erstes Projekt ist ein Skater-Park in Planung. Ein Familienbeirat kam noch nicht zu Stande, wogegen die Arbeit des schon etablieren Seniorenbeirats mit einem tollen Team sehr vielfältig und eine große Bereicherung für Eibelstadt sei, freute sich Schenk.
Barrierefreiheit und Stromeinsparungen waren wiederkehrende Aspekte bei den Sanierungen und Baumaßnahmen des Jahres 2024, vom Friedhof bis zur Abwasserpumpstation "RÜB1", die derzeit für 600.000 Euro erneuert wird. Deren Technik soll künftig mit einem Drittel Stromverbrauch auskommen. Die Umrüstung der Straßenlampen auf LED-Technik wurde abgeschlossen. Die LED-Laternen in der Altstadt kommen allerdings nicht durchweg gut an, wie sich bei den Bürgeranfragen zeigte. Jochen Müller-Brincken kritisiert "taghelles, weißes Licht", das selbst im Haus unangenehm auffalle. Er verwies auf Lichtverschmutzung und dass man nicht den Energieversorger planen lassen sollte.
Der Austausch mit den "Paten der Nacht", die sich gegen Lichtverschmutzung engagieren, habe stattgefunden, antwortete der Bürgermeister. Die gewählten 3000 Kelvin gingen mit deren Empfehlungen konform und seien der optimale Kompromiss aus Energieeffizienz und CO2-Ersparnis sowie Insekten schonend. Der Strahlungswinkel von 180 Grad sei bewusst gewählt worden, um Blenden zu vermeiden, so Schenks Ausführungen dazu.
Starkregen und Windkraft
Was die Energieversorgung angeht, gebe es mit der Fortschreibung der Potenzialflächen für Windenergie im Regionalplan auch für Eibelstadt Hoffnung auf ein Windrad. Demnach könnte die Erweiterung des Vorranggebiets WK 45 nordwestlich der Sommerhäuser Windräder auch fünf bis sechs Hektar Eibelstadter Gemarkung umfassen. Ziel sei auch für Eibelstadt ein Windrad zu bekommen, so Schenk: "Wir sind da dran."
Anfragen von Johannes Fasel galten Starkregen und der kommunalen Wärmeplanung, welche bis Mitte 2028 vorliegen muss. Schenk berichtete von bislang misslungenen Versuchen. Man wolle das Projekt "Wärmeplanung" jetzt im "Konvoi-Verfahren für alle vier Gemeinden" der Verwaltungsgemeinschaft beauftragen, um bei den ausgelasteten Fachplanern den Auftrag platzieren zu können. Aber: keine Förderung gibt es derzeit für ein "Sturzflutrisikomanagement" weshalb es ein solches, zugeschnitten auf Eibelstadt, erst einmal nicht gibt.
Einwohner Fasels Sorge ist, Starkregen könnte massiv Wasser und Erdreich aus den Weinbergen in die Wohnbereiche schwemmen. Schenk verwies auf die Simulationen zu Fließwegen, die der Umweltatlas Bayern bereitstellt, sowie die geplanten Abflusswege und deren Pflege bis hin zum erfolgten Rückbau von Stegen über Abflussgräben.
Die Begrünung der Weinberge helfe bei der Vorsorge, aber auch die Eigenverantwortung jedes Einzelnen gehöre dazu, beispielsweise mit Rückschlagklappen zum Kanal hin. Dass keine Niederschlagsmenge benennbar ist, ab der Starkregen zum Problem wird, erläuterte der Ingenieur Werner Horn. Sowohl Geländeprofile als auch die Dynamik von Starkregenereignissen müssten in diese Berechnung einfließen, was das Sturzflutrisikomanagement leistet und daraus könnten wiederum Vorsorgemaßnahmen resultieren.
Dass Vergleichsversuche nicht funktionieren, weil die Bemessungsgrundlage gesetzlich geändert wurde, erläuterten Kämmerer und Bürgermeister bezüglich der Grundsteuer. Eines der wiederkehrenden Themen ist die Geschwindigkeit im Straßenverkehr. Für die Ochsenfurter Straße wurde angeregt, das Messgerät auch weiter stadteinwärts zu platzieren. Es würden überwiegend mehr als 30 Stundenkilometer gefahren.