Baumaschinen sind wieder aufgefahren, das Schnurgerüst ist gezogen. Allmählich lässt sich der Grundriss des neuen Feuerwehrhauses an der Ochsenfurter Straße erahnen. Es ist aktuell das größte Projekt der Marktgemeinde Frickenhausen. Die bisherige Unterkunft der Wehr an der Weingartenstraße ist sehr beengt und die Verkehrsverhältnisse dort schwierig. Bootsanhänger und Anhängeleiter sind in die Gemeindescheune an der Segnitzer Straße ausgelagert, was im Einsatzfall äußerst unpraktisch ist.
Das Problem brannte schon lange auf den Nägeln. Doch ein neues Haus war nicht einfach auf den Weg zu bekommen. Die Gemeinde mit ihren geringen Steuereinnahmen kann das Projekt nicht so einfach stemmen.
Größtes Problem war die Standortsuche, denn der Ort liegt eng eingezwängt zwischen Main und Hang. Freie Flächen gab es kaum. Und überall wird Hochwassergebiet berührt. Verschiedene Fachbehörden mussten von Anfang an eingeschaltet werden. Am günstigsten erwies sich der Platz an der Ochsenfurter Straße. Von mehreren privaten Besitzern musste Grund erworben werden. Die Verhandlungen zogen sich über Jahre hin.
Um Kosten einzusparen, wurde die Feuerwehr aufgefordert, viel in Eigenregie zu planen und eigene Arbeitsleistungen zu erbringen. Auch der Gemeindebauhof wird eingespannt. Im Gemeindehaushalt für dieses Jahr sind 680 000 Euro für das Projekt berücksichtigt. Die Genehmigungsverfahren bei den Behörden zogen sich hin. Immer neue Gutachten waren nötig, wie etwa für Hochwasserschutz, Statik, Schallschutz und Brandschutz. Überraschungen warteten auf dem Baugelände: vorher unbekannte Leitungstrassen, die erst umgelegt werden mussten. Am 24. März war der lang ersehnte erste Spatenstich.
Über den aktuellen Stand der Dinge berichtete Bürgermeister Reiner Laudenbach auf Anfrage dieser Zeitung. Der Ölabscheider ist inzwischen eingebaut. Um Regenwasser als Brauchwasser nutzen zu können, wird eine Zisterne gebaut, für die momentan Boden ausgehoben wird. Danach werden die Fundamente gesetzt.
Durch seine Bauweise wird sich das Frickenhäuser Feuerwehrhaus von anderen abheben. Der Baukörper entsteht aus Holz. Der Auftrag hierfür ist bereits an eine Firma vergeben, sagte Laudenbach. Das neue Feuerwehrhaus wird vier Stellplätze für Kraftfahrzeuge erhalten. Die Hauptausfahrt zur Ochsenfurter Straße hin liegt aber im Bereich des 100-jährigen Hochwassers. Damit die Wehr auch in einem solchen Fall einsatzfähig sein kann, gibt es eine zweite Zu- und Abfahrt in Richtung Neubaugebiet und Zeubelrieder Straße.
Für die Schlauchwäsche wird eine Kompaktanlage installiert. Dort lassen künftig auch die Feuerwehren aus der Verwaltungsgemeinschaft Eibelstadt, aus Marktbreit und die Werkfeuerwehr Südzucker ihre Schläuche reinigen.