Das Schaltjahr beschert den Arbeitgebern im Februar einen zusätzlichen Arbeitstag. Die Geschäftsleitung des Berufsförderungswerkes Würzburg in Veitshöchheim nutzte das um den 130 Mitarbeitern einen Tag ohne Arbeit, einen Bewusstseinstag zu schenken, wie es Betriebsratsvorsitzender Michael Tiedemann formulierte. Das erste Mal in der Unternehmensgeschichte blieb das Haus deshalb in dieser Woche für die 200 Rehabilitanden geschlossen.
Der Betriebsrat hatte vor einem Jahr im Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements einen „Tag der Gesundheit“ für die Belegschaft ins Auge gefasst. Nach dem die Geschäftsführer Christoph Wutz sich sogleich kooperativ zeigte und die Übernahme der Kosten zusagte, organisierte man mit Isabell Sendner von der Barmer GEK Würzburg einen Tag der Entschleunigung. Nicht Sport und Fitnessaktivitäten sollten im Vordergrund stehen, sondern Stressabbau, sich selber kennenlernen und auf sich achten. Nach dem Motto „Wir sind fit“ hatte Tiedemann alle Kollegen eingeladen, die Freude daran haben, die eigene Gesundheit zu fördern und sich Tipps zu verschiedenen Gesundheits-Themen geben zu lassen. 85 trugen sich in die Listen für die verschiedenen Angebote ein.
Das Haus blieb an diesem Tag zu, damit alle Mitarbeiter gleichermaßen die Chance hatten, daran teilzunehmen. Auch das Küchenpersonal musste nicht arbeiten. Dafür sprang Christian Sauer aus Bergtheim mit seinem Schmackofatz-Catering ein und bereitete mit seinem Team in der BFW-Küche kalorienbewusste Snacks, Smoothies aus Gemüse und Früchten, Obstspieße und kalte und warme Essenskreationen zu. Das Casino diente als Markt der Begegnung.
Thomas Neumeyer, Würzburg referierte über Stressbewältigung und Burn-Out und zeigte praktische Tipps, seine Energiereserven wieder aufzubauen. Es ging um Grenzen der modernen Medizin bei der Behandlung von chronischen Erkrankungen und um Selbstheilungskräfte.
Wie man bei Stressbelastung dem Druck zu entfliehen und einen Ausgleich durch aktive Entspannungsübungen finden kann, übte Kerstin Götz, Lernquell Güntersleben mit interessierten Mitarbeitern im Stuhlkreis mittels der Progressiven Muskelentspannung.
Dass stundenlanges Sitzen am Computer verbunden mit einseitiger Bewegung Verspannungen der Muskulatur zur Folge haben kann, verdeutlichte Andrea Kraus, Praxis für Physiotherapie in Veitshöchheim. Sie empfahl, den Rücken-Erkrankungen vorzubeugen und bei einer Rückenschule mitzumachen.