Zwar war das Hotel an der Bundesstraße 8/22 bis zuletzt in Betrieb, doch einen einladenden Eindruck machte es schon lange nicht mehr. ?Mehrere Todesfälle in der Familie zwangen den vorherigen Besitzer nun zum Verkauf?, erklärte Stichler, der diesen in letzter Minute vor dem Verkauf an einen offensichtlich windigen Investor aus der Schweiz abbringen konnte. Gerüchten zu Folge plante der Investor ein Bordell im großen Stil.
Mit Berghammer als Kaufinteressent habe man glücklicherweise alles noch zum Guten wenden können. Auch Berghammer freut sich auf sein neues Tätigkeitsfeld: ?Ab kommenden Montag ist hier wieder geöffnet?, sagt der gelernte Betriebswirt, der sich zum Kaufpreis nicht äußern wollte. Nur so viel: ?Rund 270 000 Euro werden wir für die Renovierungsarbeiten investieren.? Und er fackelt nicht lange: Kurz nach Vertragsunterzeichnung begann er bereits mit dem Abbruch eines Nebengebäudes ? ?dem Schandfleck an der Straße?, wie Stichler meinte. Auch innen herrscht reges Treiben: zahlreiche Handwerker sind mit dem Abreißen von Tapeten beschäftigt.
?Wir werden das Haus während des Betriebs Zug um Zug renovieren?, erklärt Berghammer, ?schließlich sind die meisten Zimmer noch in einem akzeptablen Zustand, wenn auch nicht mehr auf dem modernsten Stand.? Um dies zu ändern sitzt er mit Raumausstattern und Planern im zukünftigen Frühstücksraum und diskutiert über Farben, Lampen und Gesundheitsbetten. Dabei erweist er sich als knallharter Geschäftspartner: Berghammer weiß genau, was er will. ?Wir werden den Betrieb vorerst ausschließlich als Hotel Garni führen.? Heißt: Übernachtung mit Frühstück. Das vorhandene Restaurant soll langfristig für Tagungen, Familienfeiern und ähnliche Veranstaltungen zur Verfügung gestellt werden. Wichtig ist Berghammer, das Hotel für ein großes Klientel ansprechend zu gestalten und Neugierde auf Höchberg zu wecken. So strebe er eine enge Zusammenarbeit mit der Höchberger Werbegemeinschaft und dem Hotel Lamm an.
?Ich sehe das Hotel Frankenhof als Schnittstelle zwischen Würzburg und der Romantischen Straße?, meint der Vorsitzende des Gaststättenverbandes für den Bezirk Unterfranken.