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Grombühl: Ein Kunstwerk aus visualisiertem Atem

Grombühl

Ein Kunstwerk aus visualisiertem Atem

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    "I feel like a Dancer, ...", lautet der Titel einer Ausstellung von  Katja Pudor (Bildmitte), die bei der Vernissage zusammen mit Inken Hilgenfeld (links) eine Live-Performance lieferte.
    "I feel like a Dancer, ...", lautet der Titel einer Ausstellung von Katja Pudor (Bildmitte), die bei der Vernissage zusammen mit Inken Hilgenfeld (links) eine Live-Performance lieferte. Foto: Silvia Gralla

    Unter dem Titel "I feel like a dancer, a choreographer, a pianist" startete die Vernissage zur Ausstellung Katja Pudors auf der Arte Noah. Gemeinsam mit Künstlerin Inken Hilgenfeld eröffnete sie die Vernissage mit einer Live-Performance, in der beide mit durch Stöcke verlängerte Stifte über ein Papier schritten und ihren Atem in Strichlängen visualisierten. "Wir hatten vorher keine Choreografie, sondern wollten das konzeptuell aushecken", sagt Katja Pudor. Fast meditativ wirkte die Inszenierung, bei der eine Papierbahn zum Kunstwerk wurde.

    Das Konzept hinter Katja Pudors auf dem Kunstschiff ausgestellten Zeichnungen ist ähnlich, auch wenn sie dabei verschiedene Vorgänge auf Papier transformiert. In der Coronazeit habe sie ein neues Konzept entwickelt, das, was Musik in ihr auslöst, festzuhalten, erzählt Katja Pudor. Dabei entstand eine spontane Weitergabe des Gehörten aufs Papier: seismografische Spuren des Aufgenommenen.

    Eine Handvoll Grafikstifte

    "Ein Pianist hat zwei Hände, die spielen, ich habe zwei Hände, die zeichnen", erklärt die Künstlerin. Sie habe sich mit klassischer Musik beschäftigt und überlegt, wie sie die einzelnen Sonaten in Zeichnungen transformieren kann. "Es gibt Komponisten, wie Beethoven, es gibt Pianisten und es gibt mich als Zeichnerin, die sich im Laufe des Prozesses wirklich eingeredet hat, dass sie die Sonaten wirklich spielt", so die Künstlerin – nur eben nicht am Klavier, sondern mit dem Stift auf Papier. Dabei habe sie eine Handvoll Grafikstifte in jeder Hand gehalten, sich auf den Boden gelegt, links und rechts ein Block und sich der Sonate hingegeben: "Ich kann den Prozess nicht beeinflussen. Und es ist natürlich auch so, wenn die Sonate 20 Minuten dauert, ist auch die Zeichnung nach 20 Minuten beendet."

    Nur eine kindliche Kritzelei?

    Was dabei herauskam, kann man für eine kindliche Kritzelei halten. "Gib einem Dreijährigen einen Bleistift und er kriegt das auch hin", meint eine Besucherin. Franziska Zöpfel, Kunstlehrerin an einem Würzburger Gymnasium, sieht das anders: "Ich schaue da rein wie in eine Landschaft, in der man sich verlieren kann. Ich finde das toll, weil man immer wieder Neues entdeckt."

    Andere Zeichnungen hat die Künstlerin mit einem verlängerten Pinsel angefertigt. Die Ergebnisse erscheinen wie eine Mischung aus Kalligrafie und Partituren, gezeichnet mit Tinte.

    Zu sehen sind die ausschließlich schwarz-weißen Werke bis 13. November auf der Arte Noah im Alten Hafen. Während des Besuchs der Ausstellung können die während der Entstehung der Bilder gehörten Stücke mithilfe von QR-Codes angehört werden.

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