SONDERHOFEN (HAG) "Wo die Musik spielt, da ist Karl Müller." Dieser Satz hatte auch Gültigkeit beim Abschied von Karl Müller, der im Alter von 94 Jahren gestorben ist. Musikklänge wehten über das offene Grab, als die Sonderhöfer Kapelle die Lieblingslieder des Verstorbenen spielte. Unzählige Sonderhöfer und auswärtige Trauergästen gaben dem ältesten Bürger des Dorfes das letzte Geleit.
Als "ein musikalisches Talent und einen Menschen, der mit seiner humorvollen Art nicht wegzudenken ist" bezeichnete Pfarrer Frank Sommerhoff den Verstorbenen. Der Geistliche hielt die Beisetzungsfeier mit Markus Giese (Ochsenfurt) und Eduard Schmitz aus Schönecken.
Mit Karl Müller, der in Bieberehren geboren wurde, sind die Geschichten zahlreicher Kapellen im Ochsenfurter Gau verbunden. Bereits während des Studiums fungierte er als Ausbilder. Nicht nur in Sonderhofen gründete er die Musikkapelle neu. Qualifizierte "Starthilfe" von Karl Müller bekamen auch die nahezu brachliegenden Kapellen in Aufstetten, Stalldorf, Wolkshausen, Rittershausen und Hopferstadt. Jahrzehntelang dirigierte der Musiker mit Leib und Seele "seine" Sonderhöfer Musikanten, bevor er den Taktstock an Sohn Kurt übergab.
Der stellvertretender Vorsitzende des Sonderhöfer Musikvereins Thomas Müller erinnerte an die Verdienste des Verstorbenen, der zum Ehrendirigenten ernannt wurde. Von Seiten des Krieger- und Kameradschaftsverein Sonderhofen nahm Vorsitzender Paul Bullinger Abschied von Karl Müller. Im Namen der Stadtkapelle Creglingen, der Müller als Gründungs- und Ehrenmitglied angehörte, würdigte stellvertretender Vorsitzender Wolfgang Zink den Einsatz. Für die Musikkapelle Gaurettersheim sprach Ludwig Dürr die Abschiedsworte.
Nach Kommandant Hilmar Weiskopf, der die rund 60-jährige Zugehörigkeit zur Feuerwehr würdigte, dankte Josef Hemm für die Dienste, die der Verstorbene der Gaukönigshöfer "Asthma Band" geleistet hat. Die Reihe der Grabredner schloss Hilmar Wiehl ab. Er dankte Karl Müller, der 1946 den Sportverein Sonderhofen mitbegründet hatte.