Eigentlich wollte er nie Wirt werden – das Schicksal erwählte ihn jedoch dazu, sein Leben der Würzburger Steinburg zu widmen. Jetzt ist Franz Bezold im Alter von 88 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit gestorben.
Geboren wurde er 1930 in Nürnberg, kam schon als Junge mit seinem Vater Hans Bezold nach Würzburg, nachdem dieser die Steinburg gekauft hatte und als Ausflugslokal führte. Damals half er dem Vater die Tische abzuräumen und erzählte: „Wenn schlechtes Wetter war, kam niemand, bei gutem Wetter zu viele“. Trotzdem eine schöne Zeit, an die er sich gerne erinnerte.
Nach dem plötzlichen Tod seines Vaters übernahm Franz Bezold die Burg mit nur 20 Jahren. „Da habe ich meinen Traum vom Maschinenbau-Studium aufgegeben und bin Wirt geworden“. Viele Gäste kannten ihn nur in Latzhose oder Blaumann – manche hielten ihn sogar für den Hausmeister. Bauen, renovieren, einrichten, Franz Bezold war sich niemals für körperliche Arbeit zu schade. Auch über Elektrik, Heizung und Sanitär wusste er auf „seiner Burg“ Bescheid. Mit Weitblick und sicherem Gespür für die Wünsche seiner Gäste erweiterte er die Steinburg zum Komfort- und Tagungshotel und machte sie in über 50 Jahren zum weit über die Grenzen Würzburgs hinaus bekannten Vier-Sterne-Schlosshotel.
Nach über 50 Jahren als Chef beschloss Franz Bezold im Jahr 2001, sein Lebenswerk an seinen Sohn Lothar zu übergeben. Nun hatten Franz und seine Frau Gisela Zeit zu reisen und das Leben zu genießen. In den vergangenen Jahren verbrachte er die Winter auf Teneriffa und kam im Sommer wieder zurück auf seine Burg, um stundenlang den Ausblick auf Würzburg zu genießen.