Lindflur (MSE) Nach kurzer schwerer Krankheit starb am Donnerstag der Lindflurer Altbürgermeister Emil Schoch. Die Beisetzung ist am Montag, 25. November, um 14 Uhr auf dem Friedhof in Lindflur.
Schoch wurde am 28. Juli 1917 in Lindflur geboren. Er besuchte dort die Volksschule. Den gesamten zweiten Weltkrieg über war er bei der Flak-Artillerie. 1949 heirateten er und Irmgard Brand aus Reichenberg. Sie betrieben zusammen einen Bauernhof in Lindflur und bekamen dabei im Laufe der Zeit Verstärkung: Drei Söhne, eine Tochter und acht Enkelkinder stehen jetzt am Grab von Emil Schoch.
1946 wurde er auf der Liste der Freien Wähler Bürgermeister. Diese Tätigkeit endete erst mit der Gemeindegebietsreform 1978, als das Dorf Ortsteil von Reichenberg wurde. Emil Schoch war dort weitere sechs Jahre im Gemeinderat.
1971 wurde Schoch mit dem Bundesverdienstkreuz am Band ausgezeichnet. Der damalige Landrat, Dr. Fritz Wilhelm, überreichte Schoch die Auszeichnung mit den Worten, dass es in einer so kleinen Gemeinde wie Lindflur im besonderen Maße auf den Bürgermeister ankomme, um so wichtige und große Aufgaben zu realisieren. Zu Schochs Zeit wurde die Volksschule gebaut, das Dorf 1969 an die Fernwasserversorgung angeschlossen. Auch für die bis in die 80er Jahre dauernde Dorferneuerung von Lindflur engagierte sich Emil Schoch.
Schoch, der auch Träger des Bayerischen Verdienstordens war, hatte seine weiteren Ämter weitgehend abgelegt. So war er in seinem langen Leben zeitweise Vorstand der Feuerwehr, Mitglied des Verteilerausschusses für Kraftfahrzeugsteuerzuschüsse, Feldgeschworener, Obmann der Siebener, Mitbegründer des Verbandes Fränkischer Zuckerrübenbauer, Sachverständiger der Landeshagelversicherungsanstalt, Mitglied der Vertreterversammlung in der Landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft, Mitglied der Delegiertenversammlung des Besamungsvereins Neiistadt/Aisch und Oberschätzer in der Ochsenfurter Zuckerfabrik.
Für seine Verdienste um Lindflur wurde Emil Schoch Ehrenbürger des Dorfes und damit 1978 des Marktes Reichenberg.