Einige Stufen gilt es auf der hölzernen Außentreppe zu überwinden, um in die neuen Räumlichkeiten der Nachbarschaftshilfe zu gelangen. Dort geht es an diesem Abend eng zu. Knapp 20 Gäste haben an den beiden Tischen auf Bänken und Stühlen Platz gefunden, einige stehen noch im kleinen Eingangsbereich. Neben Helferinnen und Helfer bei der Nachbarschaftshilfe waren auch einige Mitglieder des Stadtrats gekommen.
Seit der Gründung vieles geschafft
Kämen alle derzeit 37 Mitglieder der Nachbarschaftshilfe, würde es tatsächlich eng werden, meint Koordinatorin Susanne Klaußecker. Aber auch das könnte wohl bewerkstelligt werden, so wie die Nachbarschaftshilfe seit ihrer Gründung vieles geschafft hat.
Die angebotenen Dienste der Nachbarschaftshilfe sind vielfältig. Meistens sind es Fahrdienste – zum Arzt oder zum Einkaufen. Da führt die Strecke auch bis Ochsenfurt oder Rothenburg. Aber auch Hilfe bei der Gartenarbeit gibt es, ebenso gemeinsame Spaziergänge. "Wir machen fast alle Fahrten möglich", sagt Klaußecker, nur eine Anfrage habe man ablehnen müssen, nämlich die, ob die Nachbarschaftshilfe eine schwangere Frau, wenn es so weit sei, in die Klinik fahren könne. Zwei bis drei Tage Vorlauf benötige man schon, um Fahrten einteilen zu können.
Viel Arbeit in Räume gesteckt
Bislang hatte man sich im Trausaal in der Alten Post regelmäßig getroffen, 15 Personen kämen immer durchschnittlich dazu. Die Altersspanne der Helfenden bewegt sich zwischen 15 und 90 Jahren. Material wie Flyer oder Banner habe sie bislang daheim gelagert. Deshalb habe sie sich an Bürgermeister Wolfgang Lampe gewandt, wo ihr Anliegen nach einer Lagermöglichkeit auf offene Ohren stieß.
Die Suche begann. Gewünscht war ein trockener und frostfreier Raum. Dann stieß Lampe zufällig auf die kleinen Räume im Ansbacher Tor. Die waren zwar noch vermietet, doch standen sie seit vielen Jahren leer. Für Susanne Klaußecker passte der Raum, den sie gleich "super und schnuckelig" fand. Aber auch viel zu schade, ihn mit Regalen vollzustellen.
Entstanden ist ein Schmuckstück. Viel Arbeit wurde hineingesteckt. Vor allem vom Bauhof. Susanne Klaußecker schickt ein großes Danke an Bauhofleiter Thomas Siebert und an Lukas Dreßlein von der Stadt. Der Aufenthaltsraum und der kleine Nebenraum wurden gestrichen, auch die Fenster und Türen. Die Elektrik wurde ertüchtigt und eine kleine Küche eingerichtet. Mitglieder der Nachbarschaftshilfe putzen alles durch.
Es sei hervorragend gelungen, bilanziert Bürgermeister Lampe, der am Einweihungsabend mehrfach seinen Dank an die Ehrenamtlichen ausspricht, die sich in der Nachbarschaftshilfe engagieren. Er hofft, dass sich immer Menschen finden, die sich dem Team anschließen, damit es immer weitergehe.
Feier zum fünfjährigen Bestehen
Vor dem Tor von der Innenstadt kommend muss man nur nach oben blicken, dann sieht man den Schriftzug der Nachbarschaftshilfe im Fenster. Von einem Schild über dem Ansbacher Tor hatte Lampe abraten müssen. So etwas sei am denkmalgeschützten Tor nicht möglich.
Die neuen Räumlichkeiten dienen der Nachbarschaftshilfe zu Treffen, zu Beratungsgesprächen und zur Vorbereitung von Veranstaltungen. Eine wird die Feier des fünfjährigen Bestehens sein. Einen festen Gründungstag gibt es nicht, erzählt Klaußecker. "Wir haben einfach irgendwann das Handy angeschaltet", erinnert sie sich. So wird am Tag der Nachbarn im Mai gefeiert.
Am Handwerkermarkt ist die Nachbarschaftshilfe präsent. Aber auch verstärkt auf Facebook und Instagram. Dort werden die Helferinnen und Helfer der Reihe nach vorgestellt, um ihnen ein Gesicht zu geben.
Kontakt: Die Nachbarschaftshilfe ist über die Handynummer Tel.: (0151) 62800111 oder per Mail nachbarschaftshilfe@uffenheim.de zu erreichen.