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Ein Schritt in die Eigenständigkeit

Ochsenfurt

Ein Schritt in die Eigenständigkeit

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    mÜNSTERSCHWARZACh/ochsenfurt Auf Verwunderung, aber auch auf Verständnis stieß die Ankündigung der Missionsprokura der Benediktiner von Münsterschwarzach, den im Kloster beheimateten Missionsversand zum 30. April einzustellen.

    Aus Münsterschwarzach waren jahrzehntelang Container mit Hilfsgütern für die Missionsstationen der Abtei, vor allem nach Tansania, verschickt worden. Auch viele Schwesterngemeinschaften und Projekte in der Würzburger Partnerdiözese Mbinga/Tansania wurden über die Abtei Münsterschwarzach unterstützt. Eine Reihe von Spenden kamen auch aus dem Raum Ochsenfurt.

    "Die Situation vor Ort hat sich in den letzten Jahren grundlegend geändert", begründete Missionsprokurator Bruder Stephan Veith die getroffene Entscheidung. In Tansania seien inzwischen viele der bislang versandten Güter vor Ort erhältlich - und das oft sogar günstiger, wenn man die Transportkosten mit einrechne. Deshalb habe die Prokuratenkonferenz der Kongregation von St. Ottilien auf ihrem Frühjahrstreffen in Lushoto/Tansania beschlossen, keine Güter mehr in das afrikanische Land zu senden, die vor Ort erhältlich sind. Dazu gehören etwa Gebrauchtkleider, Stoffe, Schuhe aber auch Fahrräder oder Nähmaschinen.

    Notwendige technische oder medizinische Hilfsgüter für die Missionare vor Ort, die im Land nicht zu erwerben sind, werden zukünftig zentral über die Kongregationsprokura von St. Ottilien in Oberbayern versandt.

    Bruder Stephan wies ausdrücklich darauf hin, dass Altkleider auch weiterhin im Kloster Münsterschwarzach angenommen werden. Der Erlös aus deren Verkauf kommt Missionsprojekten der Abtei zu Gute. Die Altkleider werden über eine Firma nach Gesichtspunkten des "Fairen Handels" verwertet. Diese beinhalten etwa, dass in Länder Afrikas mit eigener Textilproduktion keine Exporte erfolgen, um die einheimische Wirtschaft zu stützen. Auch alte Postkarten, Briefmarken, Schmuck, Uhren oder Zahngold zugunsten der Mission können nach den Worten von Bruder Stephan weiterhin in der Abtei abgegeben werden.

    Im Gespräch mit der MAIN-POST berichtete Bruder Stefan von überwiegend positiven Reaktionen auf die Entscheidung des Klosters. Viele Missionskreise und Unterstützergruppen hätten den Beschluss verstanden. Dennoch sei es nicht so leicht hinzunehmen, dass die Zeiten der selbstgehäkelten "Lepradecken" und gesammelten Nähmaschinen nun endgültig vorbei sind.

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