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WÜRZBURG: Einbürgerungstest: Hat Bayern einen Außenminister?

WÜRZBURG

Einbürgerungstest: Hat Bayern einen Außenminister?

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    Über Qualität und Sinn des Einbürgerungstests, den ganz spontan nur wenige Deutsche problemlos bestehen würden, mag Mennig nicht diskutieren. Denn im Gespräch wird klar, dass beispielsweise nur ganz wenige Staatsbürger alle Landesflaggen der Bundesländer deuten könnten – eine von 300 Fragen aus dem Katalog, von dem 33 den Einbürgerungswilligen gestellt werden. 17 davon müssen sie richtig beantworten.

    Die staatsbürgerlichen Kenntnisse sind nur eine neue Hürde zur Einbürgerung. Davor werden vor allem Deutsch-Kenntnisse vorausgesetzt, die mit Zertifikaten nachgewiesen werden müssen. Auf diesem Feld ist die Volkshochschule schon seit langer Zeit tätigt. Allein unter dem Titel „Deutsch als Fremdsprache“ werden mit dem Herbstprogramm 45 Kurse angeboten.

    Wie groß der betroffene Personenkreis ist und wo der Schwerpunkt der Nationalitäten liegt, ist ganz schwer festzulegen. Mennig rechnet die Belegung der VHS-Kurse hoch und kommt auf 500 bis 600 Personen. Das Einzugsgebiet ist die Region Würzburg, weshalb es auch von der Stadt keine konkreten Zahlen für Einbürgerungswillige gibt.

    Wer sind die Leute, die sich in Deutschland einbürgern lassen wollen? Es gibt kein einheitliches Bild, so Mennig, das könne ein Ingenieur aus Kasachstan ebenso sein wie die Mama aus Anatolien ohne jede Schulbildung.

    Nicht ohne Grund heißen einige Modul-Kurse „Mama lernt Deutsch“. Es sind aber auch Asiaten, Lateinamerikaner, Afrikaner; „wir versuchen dann möglichst homogene Gruppen zusammenzustellen“, so Mennig. Ein Schwerpunkt liegt wohl bei den Türken. Insgesamt sind es mehr Frauen, die an den Sprachkursen interessiert sind. Nach Einschätzung von Hans-Georg Mennig könne man heute auch nicht mehr von vielen sogenannten „Zuwanderern“ beispielsweise aus dem Osten sprechen. Deutsche, auch Würzburger, bringen von Auslandsaufenthalten, oft beruflicher Art, Partner oder Partnerinnen aus der ganzen Welt mit, die die Einbürgerung wollen.

    Mennig geht davon aus, dass künftig die Prüfung für die Einbürgerung, die ab 1. September vorgesehen ist, bei der VHS durchgeführt wird. Schließlich seien so kurz vor dem Termin keine Alternativlösungen in Sicht. Nach dem letzten Stand möchte das Innenministerium den Volkshochschulverband mit der Aufgabe beauftragen.

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