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Eine City ohne Zigarettenautomaten

Stadt Würzburg

Eine City ohne Zigarettenautomaten

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    Künftig bekommen Jugendliche unter 16 Jahren nicht mehr so leicht Zigaretten an Automaten, denn die sind mit elektronischen Sperren ausgerüstet. Das sieht dann so aus: Karte einschieben, Automat liest die auf der Karte gespeicherte Altersangabe und erst dann werden die Zigaretten durch Zahlung von Bargeld oder über die Karte freigegeben. Natürlich, und da sind sich viele Jugendschützer jetzt schon sicher, werden Jugendliche immer an Zigaretten kommen, und sei es, dass ein Freund die Glimmstengel aus den Automaten zieht, der über 16 Jahre alt ist. Aber es wird schwieriger.

    Elfriede Friedrich lebt in der Lindleinsmühle. Sie sorgt sich seit Jahren um die Gesundheit von Kindern, die rauchen. Sie sieht die wahre Gefahr in den Zigarettenautomaten. "Da können die Kinder ohne Hemmschwelle Zigaretten ziehen." Um ihre Sorge öffentlich zu machen, wandte sie sich an Politiker und die Kirchen, die viele Grundstücke im Würzburger Stadtbereich haben. Und auf Grundstücken stehen auch Zigarettenautomaten.

    Bei den CSU-Stadträten Christine Bötsch und Wolfgang Roth stieß sie auf offene Ohren. Bötsch formulierte schon im Sommer einen Antrag im Stadtrat. Sie wollte einen Weg finden, das anonymisierte und damit einfache Kaufen von Glimmstengeln zu erschweren. Alle Automaten auf städtischem Boden müssen weg, war die erste Forderung und ein generelles Verbot im Stadtgebiet die Verschärfung. Nun ist der Prüfbericht der Verwaltung da: Fast überall auf städtischem Grund sind die Automaten abgebaut oder die Mietverträge gekündigt. Schwieriger sieht das mit einem generellen Verbot aus. Kommunalreferent Wolfgang Kleiner "Generell versagen können wir das Aufstellen auf privatem Grund nach Baurecht nicht, denn diese Automaten werden als Werbeanlagen geführt und sind in der Regel genehmigungsfrei." Mit einer städtischen Satzung könnte man nur Wohngebiete schützen, aber nicht die City.

    Veitshöchheimer Lösung

    Die Nachbargemeinde Veitshöchheim ist da weiter. Auch dort wollte man mehr für den Schutz der Jugend tun und entfernte schon bis Ende 2003 die Automaten auf Gemeindegrund. Und für die Privaten fand man auch eine Lösung: Warenautomaten sind Werbeanlagen, die unter die gemeindliche Ortsgestaltungssatzung fallen. Sie sind unzulässig, wenn sie auf Privatgrundstücken an Mauern, Einfriedungen und Böschungen installiert sind oder wenn sie in den Luftraum ragen, so ein Beschluss aus Veitshöchheim. Das Ergebnis: Die Sondererlaubnis für elf Automaten, die in den öffentlichen Verkehrsraum ragen, wurde widerrufen und 44 weitere Grundstücksbesitzer wurden angeschrieben. Elf Automaten sind schon abgebaut, die anderen sollen jetzt folgen, so Gemeindesprecher Dieter Gürz. Der städtische Kommunalreferent jedenfalls will sich mit seinen Land-Kollegen in Verbindung setzen und für Würzburg prüfen, ob der Weg auch hier funktioniert.

    Bei der Diözese Würzburg sind keine Gebäude bekannt, an denen Zigarettenautomaten hängen, versichert deren Sprecher Bernhard Schweßinger. Und Günther Barthel, Geschäftsführer der evangelischen Kirchenverwaltung, weiß nur von einem: "Wir nehmen unsere soziale Verantwortung ernst. Der eine ist ein Versehen. Arbeiter stellten ihn am Rande unseres Grundstücks auf und nicht beim privaten Nachbarn. Der Erlös fließt in die Bahnhofsmission."

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