Beim Kommersabend zum 130-jährigen Bestehen der Feuerwehr zogen sich in den Redebeiträgen der technische Wandel und die gestiegenen Anforderungen als roter Faden durchs Programm.
Die Feuerwehr feiert ihr Jubiläum vom 3. bis 6. Juni. Die Musikkapelle Sonderhofen unter der Leitung von Kurt Müller eröffnete den rund dreistündigen Festakt im voll besetzten Saal des Gerätehauses.
Kommandant Tobias Müller erinnerte an die Gründung der Wehr am 27. Juni 1886. Wie die Gründerväter, so Müller, stellen sich seither zahlreiche Jugendliche, Frauen und Männer den Aufgaben in der Feuerwehr.
Laut Bürgermeister Heribert Neckermann war es der Bayernkönig Ludwig II., der die Notwendigkeit der freiwilligen Feuerwehren erkannt, und deren Gründung in jeder Gemeinde angeordnet hat.
Als weiteres Aufgabenfeld für die Wehr und Bereicherung für die Gemeinde bezeichnet er die Gründung einer First Responder Gruppe.
In der Sonderhöfer Wehr, die seit 1955 als Stützpunktwehr des Landkreises Würzburg fungiert und die über eine außergewöhnlich umfangreiche Technik verfügt, stehen laut Heribert Neckermann, nach wie vor im Mittelpunkt die Menschen. Sie helfen ehrenamtlich, das Leben und das Hab und Gut von anderen vor Schaden zu bewahren.
Da es den Verantwortlichen immer wieder gelingt, Jungen und Mädchen für die Wehr zu begeistern, richtete der Bürgermeister seinen Dank für die gute Jugendarbeit besonders an Tobias Müller und den zweiten Mann an der Spitze Andreas Mark.
Dass es ohne Freiwillige auch weiterhin nicht möglich sein wird, den Brandschutz oder die technische Hilfeleistung zu gewähren, das hob Landrat Eberhard Nuß hervor.
Laut dem Kreischef, der als Schirmherr des Festes fungierte, ist der Brandschutz eine Pflichtaufgabe der Gemeinde. Dieser Aufgabe habe sich Sonderhofen mit einer soliden Ausstattung seiner Wehren auch in den Ortsteilen Sächsenheim und Bolzhausen gestellt.
Nach den Ausführungen von Kreisbrandrat (KBR) Michael Reitzenstein hat Sonderhofen eine schlagkräftige Feuerwehr. Mit einer den Erfordernissen angepassten Fahrzeug- und Geräteausstattung und dem Landkreis-Tanklöschfahrzeug ist die Wehr, so der KBR, nicht nur im eigenen Gemeindegebiet eine feste Größe.
Nachdem sich die Ehrendamen in ihren blau gemusterten Dirndln vorgestellt hatten, überbrachte die Patenwehr Rittershausen ihre Glückwünsche auf originelle und unterhaltsame Art. Der Auftritt des Rittershäuser Wehr-Pressesprechers „Löschi“ alias Thomas Pfeufer brachte den Vorsitzenden Peter Pfeufer und Kommandantin Manuela Scheuermann aus dem Konzept und die Zuhörer zum Lachen.
Bevor Kurt Müller als Sprecher aller örtlichen Vereine an seinem 66. Geburtstag die Glückwünsche zum 130. Geburtstag der Wehr formulierte, kam Ehrendamen-Führer Stefan Neckermann zu Wort: „Der Kleiderkauf, wie könnte es anders sein, war meine größte Qual und Pein.“ So lautet die Erfahrung des 21-jährigen, der auf mitreißende Art seinen Aufgabenbereich inmitten der großen Schar von jungen Sonderhöferinnen schilderte.
Bei Ehrungen stand Hilmar Weiskopf ganz oben auf der Liste. Der Ehren-Kommandant wurde für seine hervorragenden Leistungen im Feuerlöschwesen mit dem Bayerischen Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber des Landesfeuerwehrverbands ausgezeichnet.
Das Festprogramm
Die Feiern beginnen am Freitag, 3. Juni mit dem Bieranstich um 20 Uhr im Zelt am Feuerwehrhaus. Um 21 Uhr Bayerischer Abend mit den BayernMän. Samstag, 4. Juni: Um 19.30 Uhr Einzug der Gastwehren. Unterhaltung mit den Zeubelrieder Musikanten. Sonntag, 5. Juni: Um 9 Uhr Festgottesdienst in der Kirche. Um 11.30 Uhr Mittagessen im Festzelt. Um 13.30 Uhr historischer Festzug. Anschließend spielt die Musikkapelle Stalldorf im Festzelt. Montag, 6. Juni: Um 16.30 Uhr Modenschau mit Mode von Engelbert Strauss. Um 17 Uhr Kesselfleischessen und um 19.30 Uhr Einzug der Gastwehren und Festausklang mit den Hopferstädter Musikanten. HAG
Ehrungen bei der Feuerwehr
Die Reihe der Vereinsehrungen führt Michael Weiskopf mit seiner 70-jährigen Mitgliedschaft an.
60 Jahre dabei sind Benno Bischof, Kilian Deppisch, Josef Eck, Franz Kemmer, Georg Mühleck, Konrad Pfeufer und Ludwig Wiehl. Auf 50 Jahre Mitgliedschaft blicken zurück: Georg Betz, Franz Heidenreich, Paul Jakob, Heinrich Müller, Leo Müller und Erwin Pfeuffer. 40 Jahre Mitglied sind: Manfred Düll, Winfried Flury, Alfred Geißendörfer, Wolfgang Knorr, Alfons Langer und Ludwig Wiehl. 30 Jahre dabei sind Richard Geßner, Edgar Landwehr und Jürgen Müller. Für 30 Jahre aktiven Dienst wurden geehrt: Josef Busch, Frank Geßner, Burkard Reim, Jürgen Weid, Elmar Weiskopf, Arthur Wiehl und Erwin Zehnter. Für 20 Jahre aktiven Dienst: Matthias Müller. Für 10 Jahre aktiven Dienst: Claus Langer. HAG