Maria-Luisa Then aus Untereisenheim ist so, wie man sich einen guten Frankenwein wünscht: Behütet aufgewachsen, aber nicht verwöhnt, mit natürlichem Charme gesegnet, aber nicht naiv, jung und spritzig, aber nicht oberflächlich, und sie ist geprägt vom Terroir, dem sie entstammt - Maria-Luisa hinterlässt einen nachhaltend guten Eindruck und vertritt die Sache des Frankenweins mit viel Herz.
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Der Frankenwein ist für die 21-Jährige wirklich Herzenssache. Im elterlichen Weinberg am Sonnenberg spürt man das deutlich. Ein herrlicher Ausblick auf Untereisenheim, zu Füßen die Spätburgunder- und Domina-Reben der Familie - hier fährt Maria-Luisa am liebsten mit ihren Roller-Skates. Sie ist im Weinberg aufgewachsen, kennt die Arbeiten am Weinstock durch alle Jahreszeiten. Am Sonnenberg erzählt sie von der Neuanlage des Spätburgunders und erinnert sich an die zahllosen Steine, die sie und ihre Familie aus dem steilen Hang herausgelesen haben. Bei der Grünlese, den Laubschnittarbeiten und bei der Weinlese hilft sie gerne mit. Der Thensche Weinbau ist ein echter Familienbetrieb. Die Eltern, Gertrud und Franz-Josef Then, die drei Brüder Johannes, Sebastian und Maximilian bewirtschaften 5,5 Hektar Weinberge und Äcker mit Getreide, Raps und Zuckerrüben.
Es ist eine Familie der Genießer, die qualitätvolles Essen und Trinken schätzen: Der Vater ist Winzer und Landwirt, Johannes Bäckermeister und Sebastian Bäckermeister und Konditor. Der jüngste, Maximilian, will Winzer werden. Mutter Gertrud Then, Meisterin der ländlichen Hauswirtschaft, hat ihr Wissen an ihre Tochter weitergegeben. Als Grundschülerin lag Maria-Luisa mit einer Gehirnerschütterung im Krankenhaus und fand das Essen dort so scheußlich, dass sie beschloss, das einmal besser zu machen. Im letzten Sommer schloss sie ihre Ausbildung als staatlich geprüfte Diätassistentin ab und sucht nun eine Stelle.
Gekocht hat Maria-Luisa schon mit 14 Jahren für die achtköpfige Großfamilie. Sauerbraten, natürlich selbst eingelegt, mit Klößen und dampfendem Blaukraut gehört zu den Favoriten der Brüder, wenn die Schwester am Herd steht. Maria-Luisa selbst liebt Königsberger Klopse, weil in der leckeren Kapernsoße der Schuss Weißwein nicht fehlen darf. Am besten schmeckt der seit April 2005 amtierenden Untereisenheimer Weinprinzessin übrigens der heimische Silvaner.
Gesellig ist Maria-Luisa auch. Ihr Elternhaus steht mitten im Dorf, beim Rathaus, und war früher eine Gastwirtschaft. Auch die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt liegt nur wenige Meter entfernt. Dort war Maria-Luisa lange Ministrantin. Seit über zehn Jahren pilgert sie mit den Sommeracher Wallfahrern nach Vierzehnheiligen. Derzeit ist sie solo, aber Bekannte und Freunde, um auf Weinfesten oder im Kino Spaß zu haben, finden sich immer.
Alle Thens sind musikalisch und spielen in verschiedenen Kapellen. Maria-Luisa bläst wie der Vater das Flügelhorn, aber auch Trompete, und hat das silberne und das bronzene Abzeichen des Nordbayerischen Musikbundes geschafft. Das Inliner-Fahren ist ihr sportlicher Ausgleich zu den Vorbereitungen auf die fränkische Weinkrone. Schließlich weiß sie genau, warum sie Weinkönigin werden will: "Die fränkischen Winzer stecken so viel Liebe, Mühe und Können in ihre Weine, das macht die hervorragende Qualität aus. Und diese Vorzüge möchte ich vermitteln." Ihr prägendes Erlebnis war, als die Untereisenheimer 2002 Julia Stühler als frisch gekürte Fränkische Weinkönigin begrüßten: "Damals dachte ich, das will ich auch mal erleben!"