Keiner wusste so recht, was auf einen zukommt beim ersten Ehrenabend der Marktgemeinde Höchberg in der TG-Halle. Selbst Bürgermeister Alexander Knahn war nicht vollständig in die Pläne für den Ablauf des Abends eingeweiht, wie er bei seiner Begrüßung der etwa 230 Personen im Saal zugab. Es war eine neue Veranstaltung im Höchberger Kalender, die der Marktgemeinderat angeregt hatte, um das Ehrenamt und vor allem die Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren, zu würdigen.
"All Ihnen soll heute zu Ehren dieser Abend stattfinden, denn Sie haben sich mit ihrem Einsatz für unseren Ort, für die Menschen in unserem Ort – für unser Höchberg verdient gemacht". Über das bisherige Maß an Auszeichnungen für ehrenamtliche Tätigkeit, die weiterhin beim Neujahrsempfang stattfinden wird, soll der Ehrenabend in Zukunft alle zwei Jahre eine Anerkennung des bürgerschaftlichen Engagements einer breiteren Masse in Höchberg sein, so Knahn weiter. Man will damit nicht nur die langen Verdienste ehren, sondern eben auch die "Stillen, Leisen, den Stetigen und die, die einfach mal in die Bresche springen, die, die im Hintergrund die Brötchen schmieren, Hallen organisieren, Spielpläne durchdenken, Noten sortieren, ständig Training und Proben leiten oder auch irgendwelche unangenehmen Dinge übernehmen".

"Ihr für Höchberg – Wir sagen danke" war das Motto des Abends, der fröhlich und unterhaltsam verlief. Dank der guten Organisation der Mitarbeiterinnen aus dem Rathaus und der Mitarbeiter des Bauhofes sowie des Freiwilligenzentrums der Gemeinde entstand ein runder Abend, der Zeit zum Gespräch ließ, aber auch unterhaltsam war. Kulturmanagerin Franciska Bouma hatte zur Unterhaltung das Würzburger Improtheater "Der Kaktus" eingeladen. Es war beeindruckend, was Norbert Deeg, Carina Odenbreit, Katrin Schweitzer und Jan Höcker, der für die musikalische Untermalung zuständig war, auf die Bühne zauberten. Viele Besucher und Besucherinnen des Ehrenabends war diese Art des Theaterspielens neu, aber sie ließen sich auf das Experiment ein. In kurzen Sketchen verarbeiteten die vier Schauspieler eingeworfene Stichworte und machten daraus fantastische Geschichten.

Zeit für Gespräche untereinander blieb den Gästen aber auch, unter anderem mit den Ehrenamtlichen, über ihre Motivation zu reden. Ein Beispiel dafür ist Magdalena Roßbach. Sie engagiert sich seit 2005 bei der Tafel Höchberg. "Es ist meine soziale Einstellung, dass man anderen Menschen helfen und für sie da sein möchte. Das Ehrenamt macht Freude, weil man ein gemeinsames Ziel hat, auf das man hinarbeitet. Man bekommt so viel zurück von den Menschen, für die man aktiv ist und seine Freizeit opfert". Damit steht sie allerdings nicht alleine da, sondern erfährt viel Zuspruch von anderen, die ebenfalls als Ehrenamtliche bei der Höchberger Tafel mit anpacken. "Wir sind mittlerweile sehr bekannt. Immer wieder kommen Menschen auf mich zu, die helfen wollen, auch ohne Werbung. Das zeigt doch, dass wir als Tafel Höchberg gute Arbeit leisten".